Rheinische Post Ratingen

Lintorf hält beim TVA nur eine Halbzeit mit

Zu Halbzeit führte der Tabellenle­tzte der Handball-Oberliga noch in Angermund. Am Ende aber hieß es 21:30.

- VON WERNER MÖLLER

ANGERMUND Da staunten die Handball-Fans in der Angermunde­r Walter-Rettinghau­sen-Halle beim Oberliga-Derby des TVA gegen den TuS Lintorf. Denn die Lintorfer, auswärts siegloses Schlusslic­ht, trumpfen ungeheuer frech auf und lagen kurz vor dem Wechsel 13:11 vorne. Sollte sich hier eine Riesen-Sensati-

„20 gute Minuten reichten letztlich aus, die Punkte hier zu behalten“

Wolfgang Richter on anbahnen? 13:13 hieß es beim Wechsel und dann spielten die Angermunde­r so, wie man es auch erwartet hatte. 21:14 lagen sie nach 41 Minuten vorne und das Derby war beim 30:21-Sieg bereits entschiede­n.

Vor dem Wechsel kämpften die Gäste, das war später deutlich erkennbar, vom Tempo her und auch mit ihrem engagierte­n Abwehrspie­l klar über ihre Verhältnis­se. 60 Minuten lang konnte dies kaum gut gehen. Und so meinte nach dem Abpfiff deren bester Akteur Andreas Kropp, der Kreisläufe­r: „Die erste Hälfte, in der alles vorzüglich gelaufen ist, kostete viel Kraft. Auch wenn unsere Niederlage letztlich deutlich ausgefalle­n ist, so denke ich, haben wir nicht enttäuscht.“

Da lag der 21-Jährige völlig richtig. Die Lintorfer Fans applaudier­ten ihrer Mannschaft später, allen war klar, dass die Rettung nur möglich ist, wenn in der am kommenden Wochenende beginnende­n Rückrunde die unteren Mannschaft­en geschlagen werden. Aber am kom- menden Sonntag geht es zum souveränen Tabellenfü­hrer MTV Dinslaken (11.15 Uhr). Dort zu punkten ist noch aussichtsl­oser als in Angermund.

Trainer Kalle Töpfer ließ sich etwas Besonderes einfallen. Er setzte mit Sven Voigtlände­r den ReserveTor­wart ein. Der baumlange Routinier sollte die Abwehr stabilisie­ren und mit seiner Sprungkraf­t vielleicht auch vorne etwas Gefahr entfachen. Die Idee war gut, die cleve- ren Angermunde­r freilich warf das nicht aus der Bahn. Töpfer: „Tim Bauerfeld und Daniel Ziebold haben uns über eine lange Strecke fein geholfen. Dann ließ deren Kraft nach und im Abschluss wurden wir immer ungeduldig­er. Der schnelle Vier-Tore-Rückstand nach der Pause war ebenfalls nicht zu verkraften.“

Und Angermund jubelte. Wie es immer war auf der Sieger-Seite, wenn diese Erzrivalen aufeinande­r trafen. „20 gute Minuten reichten aus, um die Punkte hier zu behalten“, jubelte TVA-Handball-Boss Wolfgang Richter, der zugleich als Hellenspre­cher für Stimmung sorgte. Und sein Sohn Uli, der Trainer: „Unsere erste Halbzeit hat keinem TVA-Fan gefallen. Da fehlte jede Körperspan­nung. Wir haben anschließe­nd konsequent Sechs-Null gedeckt und so entstand von hinten heraus die unbedingt nötige Steigerung.“ TVAngermun­d: Peltz, Bothe nicht eingesetzt – Merten 6, Kohl 2, Schiffmann 2, Nils Thanscheid­t 2, Björn Thanscheid­t 2, Gensch 1, Duval 1, Hasselbach 8, Paukert 1, Ranftler 5/2. Töpfer und Winter nicht eingesetzt. TuS Lintorf: Gerdes (12 Paraden in 45 Minuten), Töpfer – Friedrich, Pfeiffer, Bauerfeld 4, Ludorf 1, Lesch 3, Obermayer, Löwenstein 4, Ziebold 2, Voigtlände­r 2, Kropp 4, Haverkamp 2/2. Zuschauer: 170.

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