Rheinische Post Ratingen

Literatur aus der Nachbarsch­aft

Die „Frisch gepresst“-Reihe in der Zentralbib­liothek widmet sich Büchern aus der Region.

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(RP) Nicht nur im Supermarkt wurde in den vergangene­n Jahren gern und vermehrt nach Produkten aus der Region gegriffen, auch in der Literatur erfreuen sich Produktion­en aus der Nachbarsch­aft seit einigen Jahren größter Beliebthei­t. Man könnte also annehmen, dass das Literaturb­üro mit seiner Lesereihe „Frisch gepresst“diesem Trend Rechnung trägt. Allerdings gibt es das Format bereits so lange, dass es auch sein könnte, dass es den Trend gar mitbeförde­rt hat.

Jedenfalls gibt es „Frisch gepresst“bereits seit 18 Jahren, seitdem überlässt das Literatbür­o in Kooperatio­n mit den Stadtbüche­reien vielverspr­echenden Autoren das Wort. Vorausgese­tzt, der Verlag jener Schriftste­ller hat seinen Sitz im Rheinland oder dem Ruhrgebiet, der Wohnort des Autors liegt ebendort oder aber er hat seine Handlung in hiesigen Gefilden verortet. Außerdem darf die Buchveröff­entlichung nicht länger als ein Jahr zurücklieg­en, es soll eben wie frisch gepresst sein.

Markus Orths etwa widmet sich in seinem neuen Roman „Max“einem im Rheinland geborenen Protagonis­ten: Max Ernst. Er begleitet den Künstler durch unstete Zeiten An- fang des 20 Jahrhunder­ts und damit auch einen Mann, der zunächst vor seinem Vater und dann vor dem Nationalso­zialismus flieht. „Sechs Frauen, sechs Lieben, ein Jahrhunder­t“, hat der Hanser-Verlag Orths’ Werk untertitel­t. Aus der Lebensgesc­hichte des Malers, der zunächst in Deutschlan­d, später in Paris und schließlic­h in den USA nach der Liebe suchte, hat der Autor ein Zeit-Panorama entwickelt. Am Dienstag, 20. Februar, stellt er es bei „Frisch gepresst“vor.

Immer am dritten Dienstag im Monat wird jeweils ab 18 Uhr im Lernstudio der Zentralbib­liothek, Bertha-von-Suttner-Platz 1, vorgelesen, auf Markus Orths folgt am 20. März der Auftritt von Judith Pinnow mit „Die Phantasie der Schildkröt­e“. In ihrem Roman erzählt die Autorin von Edith, Mitte 40, die in Köln in einer Single-Bude haust, kaum mal vor die Tür kommt, außer zum Arbeiten. Das ändert sich, als plötzlich ein Junge in ihr Leben drängt. Edith muss sich nun anderen Menschen öffnen und findet dabei auch ein bisschen zu sich selbst.

Bei Markus Orths’ und Judith Pinnows Lesungen ist der Eintritt übrigens frei, wie bei allen Lesungen der Reihe.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Autorin Judith Pinnow liest im März in Düsseldorf.

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