Homberg fehlt ein großer Jugendtreff
Im Stadtteil gibt es eine aktuelle Debatte: Braucht man ein neues Zentrum? „Ganz klar, ja“, sagt die SPD-Fraktion.
HOMBERG Sind Jugendliche in Homberg mit den bisherigen FreizeitAngeboten zufrieden? Und würde ein neuer Treff auch aus Sicht der Jugendmitarbeiter Sinn machen? Diese Fragen stellen sich bei der aktuellen Debatte im Stadtteil.
Das Jugend- und Kulturzentrum Lux in Ratingen Mitte, das Kinderund Jugendzentrum Juz in Hösel oder die Manege in Lintorf bieten beispielsweise für Jugendliche die Möglichkeit, sich in öffentlichen Räumlichkeiten zu treffen. Mit Blick auf diese Angebote in anderen Stadtteilen kommt die Idee eines Homberger Jugendzentrums auch auf politischer Ebene immer wieder auf. „Durch ein Netzwerk der evangelischen Kirchengemeinde in Homberg, des Bürgervereins Homberg und der Stadt Ratingen gibt es dennoch, auch ohne Jugendzentrum, die Möglichkeit, sich in öffentlichen Räumen mit Tischtennisplatte, Kicker und freiem Internetzugang zu treffen“, sagt Uwe Reuning, der Jugendleiter der evangelischen Kirchengemeinde in Homberg.
Freitagsabends kann man als Jugendlicher ab 12 Jahren von 18 Uhr bis 21 Uhr den Homberger Treff besuchen und ab 16 Jahren von 20 Uhr bis ein Uhr das Café du Nord – und auch dienstags und donnerstags sind die Türen des Cafés geöffnet.
Die Kirche und der Bürgerverein Homberg stellen Räumlichkeiten zur Verfügung. Geld für Honorarkräfte und 28-Stunden-Kraft Jennifer Menden sowie für die neuen Sitzmöbel kommt von der Stadt Ratingen. Die öffentlich festgelegte, dreigliedrige Kooperation habe viele Vorteile, so Menden. Größere und neuere Räumlichkeiten, die als Jugendzentrum fungieren würden, wären dennoch sicherlich schön. Aber es kommt vor allem auf die Meinung der Jugendlichen an. Das Café und der Treff werden gut besucht und viele Gesichter sieht man regelmäßig.
So stellt sich die Frage, ob ein neues, eigenes Jugendzentrum der Stadt überhaupt nötig wäre oder ob lediglich einige Umgestaltungen und Weiterentwicklungen, wie zum Beispiel eine räumliche Erweiterung durch angrenzende Räumlich- keiten, reichen würden. „Das Alleinstellungsmerkmal beim Café du Nord, das ich selber häufig besuche, ist, dass sich regelmäßig eine bestimmte Altersgruppe trifft. Und so ist man unter sich und fühlt sich in der gemütlichen Atmosphäre gleich noch wohler“, betont Louisa Lücker, die Mitglied des Ratinger Jugendrates ist.
Der Jugendrat hat sich im vorigen Jahr schon für die 28-Stunden-Kraft eingesetzt, um die Jugendarbeit in Homberg zu verbessern, da zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Ho- norarkräfte im Café arbeiteten. Das Café du Nord und der Homberger Treff bieten für die Homberger Jugendlichen eine Möglichkeit, sich außerhalb ihres Elternhauses zu treffen und ihre Freizeit zu gestalten. Auch wenn Öffnungszeiten und Räumlichkeiten eventuell noch ausbaufähig sind, hat sich die Kombination aus Kooperation verschiedener Institutionen, engagierten Jugendleitern, Jugendmitarbeitern und natürlich den Jugendlichen bisher bewährt, lautet der Tenor der Umfrage.