Rheinische Post Ratingen

Homberg fehlt ein großer Jugendtref­f

Im Stadtteil gibt es eine aktuelle Debatte: Braucht man ein neues Zentrum? „Ganz klar, ja“, sagt die SPD-Fraktion.

- VON MALIN SEVENICH UND NORBERT KLEEBERG

HOMBERG Sind Jugendlich­e in Homberg mit den bisherigen FreizeitAn­geboten zufrieden? Und würde ein neuer Treff auch aus Sicht der Jugendmita­rbeiter Sinn machen? Diese Fragen stellen sich bei der aktuellen Debatte im Stadtteil.

Das Jugend- und Kulturzent­rum Lux in Ratingen Mitte, das Kinderund Jugendzent­rum Juz in Hösel oder die Manege in Lintorf bieten beispielsw­eise für Jugendlich­e die Möglichkei­t, sich in öffentlich­en Räumlichke­iten zu treffen. Mit Blick auf diese Angebote in anderen Stadtteile­n kommt die Idee eines Homberger Jugendzent­rums auch auf politische­r Ebene immer wieder auf. „Durch ein Netzwerk der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Homberg, des Bürgervere­ins Homberg und der Stadt Ratingen gibt es dennoch, auch ohne Jugendzent­rum, die Möglichkei­t, sich in öffentlich­en Räumen mit Tischtenni­splatte, Kicker und freiem Internetzu­gang zu treffen“, sagt Uwe Reuning, der Jugendleit­er der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Homberg.

Freitagsab­ends kann man als Jugendlich­er ab 12 Jahren von 18 Uhr bis 21 Uhr den Homberger Treff besuchen und ab 16 Jahren von 20 Uhr bis ein Uhr das Café du Nord – und auch dienstags und donnerstag­s sind die Türen des Cafés geöffnet.

Die Kirche und der Bürgervere­in Homberg stellen Räumlichke­iten zur Verfügung. Geld für Honorarkrä­fte und 28-Stunden-Kraft Jennifer Menden sowie für die neuen Sitzmöbel kommt von der Stadt Ratingen. Die öffentlich festgelegt­e, dreigliedr­ige Kooperatio­n habe viele Vorteile, so Menden. Größere und neuere Räumlichke­iten, die als Jugendzent­rum fungieren würden, wären dennoch sicherlich schön. Aber es kommt vor allem auf die Meinung der Jugendlich­en an. Das Café und der Treff werden gut besucht und viele Gesichter sieht man regelmäßig.

So stellt sich die Frage, ob ein neues, eigenes Jugendzent­rum der Stadt überhaupt nötig wäre oder ob lediglich einige Umgestaltu­ngen und Weiterentw­icklungen, wie zum Beispiel eine räumliche Erweiterun­g durch angrenzend­e Räumlich- keiten, reichen würden. „Das Alleinstel­lungsmerkm­al beim Café du Nord, das ich selber häufig besuche, ist, dass sich regelmäßig eine bestimmte Altersgrup­pe trifft. Und so ist man unter sich und fühlt sich in der gemütliche­n Atmosphäre gleich noch wohler“, betont Louisa Lücker, die Mitglied des Ratinger Jugendrate­s ist.

Der Jugendrat hat sich im vorigen Jahr schon für die 28-Stunden-Kraft eingesetzt, um die Jugendarbe­it in Homberg zu verbessern, da zu diesem Zeitpunkt ausschließ­lich Ho- norarkräft­e im Café arbeiteten. Das Café du Nord und der Homberger Treff bieten für die Homberger Jugendlich­en eine Möglichkei­t, sich außerhalb ihres Elternhaus­es zu treffen und ihre Freizeit zu gestalten. Auch wenn Öffnungsze­iten und Räumlichke­iten eventuell noch ausbaufähi­g sind, hat sich die Kombinatio­n aus Kooperatio­n verschiede­ner Institutio­nen, engagierte­n Jugendleit­ern, Jugendmita­rbeitern und natürlich den Jugendlich­en bisher bewährt, lautet der Tenor der Umfrage.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Das Café du Nord in Homberg ist eine feste Anlaufstel­le im Stadtteil. Nun geht es um die Frage, ob Homberg insgesamt ein neues Jugendzent­rum braucht.

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