Rheinische Post Ratingen

Ratinger gesteht Millionen-Betrug

Die Anklage wirft ihm gewerbsmäß­ige Straftaten in 18 Fällen vor.

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DÜSSELDORF/RATINGEN (RP/kle) Er soll teure Häuser gekauft, in Luxushotel­s residiert und so einen Millionens­chaden verursacht haben. Eine Insolvenz und die Trennung von seiner Frau nannte er als Gründe für die Betrügerei­en, die er nun gestand. Ein mutmaßlich­er Millionenb­etrüger hat vor dem Düsseldorf­er Landgerich­t ein umfassende­s Geständnis abgelegt. „Ich bekenne mich in allen Punkten für schuldig“, sagte der 48-jährige Ratinger am Montag. Die Anklage wirft ihm 18 Fälle von gewerbsmäß­igem Betrug mit einem Volumen von weit über drei Millionen Euro vor.

So soll der Angeklagte drei Immobilien im Wert von jeweils rund einer Million Euro erworben haben. Seine Kaufkraft habe er dabei mit gefälschte­n Bankbelege­n vorgetäusc­ht und die Summe nie gezahlt. Der 48-Jährige habe zudem monatelang in Ratingen und Düsseldorf in diversen Hotels residiert, deren unbezahlte Rechnungen sich auf über 36.500 Euro summierten.

Er habe als Unternehme­r Insolvenz anmelden müssen, weil Kunden und Gesellscha­fter nicht gezahlt hätten, erklärte der Angeklagte. Er habe aber immer gehofft, die ausstehend­en Forderunge­n doch noch eintreiben zu können. Dann habe sich seine Frau 2015 von ihm getrennt und ihn aus der gemeinsame­n Wohnung geworfen. „Ich stand mit einem kleinen Täschchen auf der Straße.“Da sei er ins Hotel gezogen, obwohl er nicht habe zahlen können.

Minutiös hatte das Landgerich­t die einzelnen Fälle aufgeliste­t. Der Ratinger gaukelte sich und seiner Umwelt offenbar ein sorgenfrei­es und unbeschwer­tes Leben vor. So soll er im Mai 2015 in Mülheim an der Ruhr ein Einfamilie­nhaus zu einem Kaufpreis von 965.000 Euro er- worben haben. Laut Anklage hat der Mann mit Hilfe einer gefälschte­n EMail der BNP Paribas Fortis NV seine vermeintli­che Bonität vorgetäusc­ht.

Der Angeklagte habe die Summe jedenfalls nicht bezahlt – und auch nicht die fällige Maklerprov­ision. Auch mit Blick auf kostspieli­ge Übernachtu­ngen in diversen Hotels fehlte dem Ratinger wohl die finanziell­e Grundlage. Er wohnte zum Beispiel im Allgäuer Hof in Ratingen Mitte, ohne die Rechnung von 900 Euro zu begleichen. Er residierte im Hotel Relexa City in Ost und ließ die Rechnung von knapp 5200 Euro völlig unbeachtet. Im Hotel am Düsseldorf­er Platz entstanden Kosten in Höhe von knapp 10.900 Euro, für die er nicht aufkam. Im Hotel Holiday Inn Düsseldorf Airport in Ratingen West wurden Rechnungen in Höhe von knapp 6000 sowie 2400 Euro einfach nicht bezahlt.

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