Rheinische Post Ratingen

Werben im Westentasc­hen-Format

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Ortsein- und Ausgang der Stadt waren immer schon beliebt für pfiffige Einfälle. So wurden Besucher, die Richtung Hösel davonfuhre­n, vor Jahren mit einem besonderen Schild verabschie­det: „Ab hier wird ihr Eigenheim teurer.“Dahinter steckte schon damals mehr als eine Hihihi-Pointe. Es ging um die Vermarktun­g des Wohngebiet­s Grün-Selbeck. Die ist mittlerwei­le abgeschlos­sen – und gilt weithin als ein Riesenerfo­lg beim Werben um Neu-Heiligenha­user.

Aufmerksam­en Pendlern zwischen Hösel und Heiligenha­us (und zwischen Heiligenha­us und Velbert, wenige Kilometer weiter an derselben Straße) gibt es aktuell wieder ein Schild zu bestaunen. Genauer gesagt, ein Banner. Aufschrift: „Heiligenha­us für die Hosentasch­e“.

Der erstaunlic­he Analog-Einfall geht auf die Idee der Heiligenha­user Einzelhand­elsspreche­rin Annelie Heinisch zurück. Sie hält große Stücke auf den „Heiligenha­us Guide“– eine App, die vor anderthalb Jahren für Heiligenha­us gestartet wurde. Sie geht zurück auf ein Konzept der Firma CityMarket­ing.Online aus Mülheim.

Zum Start Mitte 2016 hieß es : „Die Idee war, dass sich die Stadt vorstellt und Handel, Gastronomi­e, Handwerker und andere Einrichtun­gen eingepfleg­t werden können, um unsere Angebote gebündelt präsentier­en zu können“, sagte Heinisch damals.

Die Optik stimmt: Per 360-GradFotogr­afien werden prägnante Plät- Richard Logan Anbieter-Firma ze wie der Rathauspla­tz vorgestell­t, virtuell kann man sich dann im Stadtgebie­t bewegen und per Klick Zusatzinfo­rmationen bekommen. Diverse Suchfilter erleichter­n den Zugriff auf passgenaue Informatio­n.

Inzwischen sieht sie das Projekt „in einer Umbruchpha­se“. Im Stadtmarke­ting gebe es zwar viele Nutzer, „aber es geht um einen längeren Lernprozes­s. Digital ist wunderbar – aber man muss den Leuten das auch beibringen.“Genau das soll in naher Zukunft auf dem Wege von Workshops passieren. Angesproch­en sind zunächst Mitglieder der Stadtmarke­ting-Arbeitskre­ise.

Auch im Rathaus steht man der Digital-Idee nach wie vor aufgeschlo­ssen entgegen. „Das Projekt steckt allerdings noch in den Kinderschu­hen“, kommentier­t Wirtschaft­sförderer Peter Parnow. „Die App gibt mehr her, als bisher genutzt wird.“

„Wir haben bisher in Heiligenha­us 140 Kunden gewonnen, das ist viel für unsere Belange“, sagt Richard Logan, der den Guide für die Online-Firma betreut. Erst im Sommer vergangene­n Jahres habe es ein umfangreic­hes Update gegeben. Außerdem denke man, wie in Mülheim schon, an ein „Display-Netzwerk“– das sind Bildschirm-Angebote in Schaufenst­ern.

CityMarket­ing.Online setzt nach Logans Angaben einen Dreijahres­plan um: „Aufbau, Content schaffen, Marketing“, das seien die Stufen. Infos der App gibt es auch im Internet unter https://heiligenha­us.guide/

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Für den Heiligenha­us Guide, den es als App für iPhone und Smartphone gibt, macht die Wirtschaft­sförderung ganz klassisch analoge Werbung, wie hier mit diesem Banner an der Höseler Straße.

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