Rheinische Post Ratingen

Lintorf will wie Köln sein

Der Tabellenle­tzte der Fußball-Bundesliga hofft plötzlich auf die Rettung. Davon ist der TuS aber noch weit entfernt.

- VON WERNER MÖLLER

LINTORF Ein Fan des 1. FC Köln will, wie er sagt, Kalle Töpfer nicht sein. Aber die Bundesliga­spiele der Domstädter verfolgt der Handballtr­ainer des TuS Lintorf genau. „Es ist noch nicht lange her, da hätte niemand mehr auch nur einen Pfifferlin­g auf die Kölner gesetzt“, sagt der 61 Jahre alte Angestellt­e der Stadt Ratingen. „Nun sind sie plötzlich wieder ordentlich im Rennen. So kann das Kalle Töpfer auch bei uns laufen. Es stehen noch 13 Oberligasp­iele aus, also die gesamte Rückrunde, und wenn uns in Kürze eine Serie gelingt, dann ist ganz schnell alles offen.“

Ob die Serie des Tabellenle­tzten am Sonntagmor­gen (11.15 Uhr) beim Tabellenfü­hrer MTV Dinslaken eingeläute­t wird, glaubt der Trainer allerdings nicht. Dazu ist er zu sehr Realist, dazu war der MTV schon im Hinspiel zu überlegen (Lintorf verlor 26:39) und dafür wird die Oberliga zu souverän beherrscht. Fünf Punkte beträgt der Führungsab­stand zum ersten Verfolger HG Remscheid. Dennoch, die drei Verlustpun­kte wurden in eigener Halle hingenomme­n gegen Mönchengla­dbach und Aufderhöhe und das zeigt, dass die Halle an der Dovermanns­traße durchaus einnehmbar ist.

„Wenn der Tabellenfü­hrer daheim das Schlusslic­ht erwartet, dann kann es sein, dass man die Gäste unterschät­zt“, sagt Kreisläufe­r Andreas Kropp, der gegenwärti­g beständigs­te Akteur der Grün-Wei- ßen. „Wesel ist ungefähr so stark wie wir. Die haben zuletzt in Dinslaken lange mitgehalte­n. Und das können wir auch, wir müssen das Spiel nur lange offen halten. Der 21-Jährige ist beim TV Ratingen angestellt, er leitet dort verschiede­ne Sportgrupp­en und kennt sich aus in Sachen Sport.

Dann weiter: „Wir brauchen am Sonntagmor­gen einen guten Tag. Wir müssen beim Tabellenfü­hrer so aufspielen wie in der ersten Halbzeit in Angermund. Aber 60 Minuten lang. Der Rückraum muss mehr Druck entwickeln und von den Flügeln muss mehr kommen. In einigen Spielen haben wir gezeigt, dass das möglich ist.“

Andreas Kropp weiß freilich genau, dass seine Mannschaft auswärtssc­hwach ist, dass in den sieben Auswärtssp­ielen nur ein Punkt geholt wurde, und dass sie deshalb auch ganz unten steht. Aber ein gutes Abschneide­n wäre äußerst wichtig für das Selbstvert­rauen. Hinzu kommt, dass einige Spieler wie Keeper Laurits Gerdes und der Rückraumsp­ieler Janis Löwenstein zuletzt deutliche Fortschrit­te erkennen ließen.

Kropp spielt immer gut, kann nun auch nach einer speziellen Schulung von Kalle Töpfer nun auch im Rückraum eingesetzt werden und Marius Haverkampf ist immer ein Vorbild in Sachen Kampfkraft. Auch deshalb sieht Töpfer seine Truppe nicht völlig chancenlos: „Einige bei uns sind immer gut. Und wenn sich deren Nebenleute erheblich zu steigern wissen, und wenn zudem Dinslaken einen schwachen Tag erwischt, dann ist jedes Resultat denkbar.“

Seine Routiniers Daniel Ziebold und der zuletzt in Angermund herausrage­nde Tim Bauerfeld kann er nicht einsetzen. Die Reserve ist in der Bezirkslig­a als Tabellenfü­hrer auf Meisterkur­s und das soll so bleiben. Bei einem Einsatz in Dinslaken wären sie in der Oberliga festgespie­lt und würden dann der Reserve nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine schwierige Entscheidu­ng.

„Es stehen noch 13 Spiele aus. Wenn uns eine Serie gelingt, ist alles wieder offen“

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RP-ARCHIVFOTO: BLAZY Noch sind der TuS Lintorf und Andreas Kropp am Boden – doch geht es nach Trainer Kalle Töpfer, ändert sich das schon bald. Allerdings wohl nicht an diesem Wochenende mit dem Spiel beim Spitzenrei­ter.

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