Brandhaus in Hösel wird saniert
Fünfköpfige Familie wartet noch auf die Hausratversicherung. DRK freut sich über ungeahnte Spendenbereitschaft.
HÖSEL Es ist eine tragische Geschichte, die dank der Hilfsbereitschaft vieler Ratinger sicherlich gut ausgeht: Das kleine Einfamilienhaus von Peter und Ellen Schulten, das Heiligabend ausbrannte, ist entkernt worden. Es soll saniert werden. In ihrer neuen Bleibe in Lintorf hofft die fünfköpfige Familie nun auf den Wiedereinzug. Unterdessen reißt die Welle der Hilfsbereitschaft nicht ab: Erhard Raßloff, DRK-Vize, machte gestern die dritte Überweisung vom Spendenkonto klar.
Raßloff ist immer noch überwältig: Er verzeichnete allein fürs Spendenkonto bis gestern 134 Namen: „Eine Zahl, die einfach umwerfend ist. Es ist wieder mal ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung hilfsbereit ist, für Menschen, die in Not geraten. Dies ist für uns eine sehr gute Erfahrung.“
Ellen Schulten, die mit Doreen Thein den Laden Dori und Ellen an der Duisburger Straße betreibt, kann sich wieder ihrem Geschäft widmen. Die Gebäudeversicherung habe schnell reagiert, ein Generalunternehmer kümmere sich um die Arbeiten. Das funktioniert sehr gut: Innerhalb von vier Wochen sei das Haus komplett entkernt worden. Nun werde das Gebäude, das sich im Rohbauzustand befinde, getrocknet. Dann erst könne es an die Sanierung gehen. „Wir wollen gerne wieder nach Hause“, sagte Schulten gestern. Sie hoffe auf eine Rückkehr bis spätestens Ende des Jahres.
Die Spenden halfen in der Not. Denn die Hausratversicherung habe sich noch nicht gerührt, sagte Schulten. Man habe die Inventarlisten mit allen Gegenständen ausgefüllt und abgeschickt, aber noch keine Antwort erhalten, ergo auch kein Geld.
„Die Versicherung regelt nicht alles und zahlt eben auch nicht für alles“, verteidigt Raßloff die Spendenaktion gegen Kritiker, die in sozialen Netzwerken herumätzten. Viele andere Dumeklemmer boten Hausrat und Möbel an, versuchten auch vor Ort, Kontakt zur Familie zu bekommen: Nachbarn, Freunde, Bekannte, wildfremde Menschen. „Hinzu kommen natürlich noch die, die Trost und Zeit gespendet haben“, so Raßloff.
Das DRK, so der altgediente Rotkreuzler, sei eben nicht nur fürs „Pflasterkleben“da, sondern helfe wie SkF und Diakonie auch, wenn jemand sozial auf die Nase falle. Und: „Bei dieser Aktion, die auch für mich einmalig ist, hat sich der Begriff ,Soziale Erste Hilfe’ geprägt, das heißt, dass das DRK nicht nur dann hilft, wenn jemand eine gesundheitliche Schädigung erleidet, sondern auch dann, wenn es anderweitige Schädigungen eintreten. Solche Sofortmaßnahmen sind wichtig, um weitere Schäden zu verhindern. Ratingen ist im sozialen Bereich sehr gut aufgestellt. “
Um dies zu gewährleisten, gebe es in Ratingen ein gut funktionierendes Informationssystem – doch die allermeisten fast wöchentlichen Hilfestellungen kämen nicht an die große Glocke. Etwa wöchentlich müsse der SkF bei familiären Notfällen helfen.