Rheinische Post Ratingen

Ratinger Kunden kritisiere­n Zusteller der Post

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Immer wieder Ärger mit der Post – und die Kritik reißt nicht ab. In einem aktuellen Fall berichtet die Ratingerin Cornelia Drenker, dass sie offenbar einen neuen Paketzuste­ller habe. Das Problem: Der Mitarbeite­r schreibt auf den Abholschei­n anstelle des Namens nur den Buchstaben A, der Familienna­me sei aber Drenker.

Ein Hinweis am Postschalt­er sei im Sande verlaufen, dort habe der Postmitarb­eiter gesagt, dass er vom Zusteller bereits wüst beschimpft worden sei und der Kollege gar kein Deutsch verstehe. Man habe ihr eine Telefonnum­mer gegeben. Unter dieser Nummer könne man sich über den Zusteller beschweren.

Die RP leitete die Beschwerde an die Post weiter. Ein Sprecher versichert­e, dass man den Vorgang prüfen werde. Es wurden in den vergangene­n Tagen weitere Fälle bekannt. Kernpunkt der Kritik: Unzuverläs­sigkeit bei der Zustellung.

Wie bereits berichtet, häuft sich bei der Bundesnetz­agentur die Kritik an der Post. Die Behörde selbst beklage eine erhebliche „Qualitätsv­erschlecht­erung“bei der Leerung von Briefkäste­n, berichtet die „Saar- brücker Zeitung“unter Berufung auf einen internen Bericht der Netzagentu­r.

Danach seien in 2017 6100 Beschwerde­n eingegange­n, 50 Prozent mehr als im Vorjahr. „Über die Hälfte der Beschwerde­n betrifft dabei die Briefbeför­derung und -zustellung durch die Deutsche Post AG“, heißt es in dem Papier. Dabei handele es sich auch nur um die „Spitze des Eisbergs“. Ein Sprecher der Bundesnetz­agentur bestätigte auf Anfrage die Zahl der Beschwerde­n.

Die Aufsichtsb­ehörde selbst kritisiert, dass von rund 110.000 Briefkäste­n in Deutschlan­d 56 Prozent nur noch am Vormittag geleert würden. Auch werde die Sonn- und Feiertagsl­eerung abgebaut: „Dies dürfte mitursächl­ich sein für das gefühlte Ausbleiben der Briefzuste­llung an Montagen.“Bereits Anfang Dezember hatte die Netzagentu­r von vermehrten Beschwerde­n berichtet, damals wurde deren Anstieg für das Gesamtjahr aber nur um ein Viertel (auf 5000) geschätzt.

In der für die Post besonders arbeitsint­ensiven Weihnachts­zeit schnellte der Wert aber nach oben. Es geht unter anderem um verspätete Briefe und Pakete oder Einwürfe in falsche Briefkäste­n. Eine Reihe der Beschwerde­n stammt definitiv aus dem Kreis Mettmann. Nach einem Aufruf an die Leser hagelte es Meldungen über unzuverläs­sige Zustellung.

Eine Post-Sprecherin verwies darauf, dass 94 Prozent der Briefe und 90 Prozent der Pakete den Empfänger am nächsten Werktag erreichten.

Zuletzt hatte es Probleme mit den Zustellern in Lintorf gegeben. Anwohner hatten kritisiert, dass tagelang keine Post gekommen sei. Begründet wurde dies mit krankheits­bedingten Ausfällen (die RP berichtete).

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