Rheinische Post Ratingen

Landes-THW plant Neustart in Hilden

Die Hallen an der Talburgstr­aße sind marode. Bis zum Umzug der Katastroph­enschützer wird es noch mindestens zwei Jahre dauern.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US/HILDEN „Wir stecken noch in einer ganz frühen Planungsph­ase“, sagt der THW-Landesbeau­ftragte Hans-Ingo Schliwiens­ki. Aber im Kern steht für den Spitzenman­n der Katastroph­enschützer fest: „In etwa zwei Jahren wird das Technische Hilfswerk den Standort Heiligenha­us verlassen. Der Landesverb­and zieht um nach Hilden – dort an den Westring, in die Räume einer alten Fleischver­packungsfa­brik“, wie Schliwiens­ki auf Anfrage unserer Redaktion weiter erklärte. Mit dem Logistik-Lager werden auch die Regionalst­elle Düsseldorf mit Sitz in Ratingen und Schliwiens­kis Dienststel­le nach Hilden umziehen – und die etwa 60 Mitarbeite­r.

Die Umzugsplän­e sind die Folge einer Begehung des Heiligenha­user Geländes durch zuständige Immobilien-Fachleute des Bundes (Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben, BImA). Sie stellten fest: Die Hallen mit den Hochregale­n der LogistikEx­perten taugen nicht mehr, Sanierung lohnt nicht. „Die endgültige Entscheidu­ng fiel dann im Bundesinne­nministeri­um“, so Schliwiens­ki. Ein alternativ­er Standort für Hei- ligenhaus wird bereits seit Anfang 2016 gesucht. Auch Düsseldorf-Derendorf war im Gespräch. Ihre Aufgaben werden die Katastroph­enschützer mitnehmen. Seit Ende der 1990er Jahre beliefert das Logistikze­ntrum von der Talburgstr­aße aus die 668 Ortsverbän­de der Bundesanst­alt mit Dienstklei­dung, Schuhwerk, Gulaschkan­onen sowie Ausrüstung­ssätzen für die rund 8000 Einsatzfah­rzeuge. Ausdrückli­ch ausgenomme­n von allen Umzugsplän­en bleibt der Ortsverban­d des THW. Für die Ehrenamtle­r ändert sich nichts.

Der Entscheid der Katastroph­enschützer stellt die Stadt Heiligenha­us vor eine neue Herausford­erung. Immerhin war der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Peter Beyer schon 2016 zu der Einschätzu­ng gekommen, das Gelände sei „anderweiti­g kaum nutzbar“. Er hatte sich für den Erhalt des Standorts eingesetzt. Ähnlich argumentie­rte bereits vor sechs Jahren der damalige Technische Beigeordne­te, Harald Flügge. Die Stadt hatte Verhandlun­gen über die Fläche des nicht mehr genutzten Bundeswehr­depots aufgenomme­n – es liegt in direkter Nachbarsch­aft des THW im Ortsteil Wassermang­el. Aber diese Bundeswehr-„Restfläche“tauge nicht für Wohnen oder Gewerbe. Zwischenze­itlich, Anfang 2016, hatten auf dem Ex-Bundeswehr­gelände Leichtbauh­allen als Flüchtling­sunterkünf­te gestanden. Sie sind inzwischen verschwund­en.

„Für uns ist das eine Fläche, die wir nach wie vor auf dem Radar haben.“So kommentier­t Bürgermeis­ter Michael Beck die jüngste Entwicklun­g. Man will „die Gespräche mit der BImA zu gegebener Zeit wie- der aufnehmen und über Möglichkei­ten nachdenken“. Natürlich seien die alten Themen (Altlasten zum Beispiel) nicht aus der Welt. Beck sieht aber eine vollkommen neue Ausganglag­e: „Rentierlic­hkeit entscheide­t sich über den Kaufpreis.“Einen neuen Gesprächsa­nsatz sieht er vor allem, „weil ja mit dem THW auch eine Bundes-Einrichtun­g Heiligenha­us verlässt“. Einen konkreten Zeitplan verfolgt man im Rathaus noch nicht. Am Ende des neuen Prozesses solle in jedem Fall „etwas anderes stehen als eine Brache in der Wassermang­el“.

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