Landes-THW plant Neustart in Hilden
Die Hallen an der Talburgstraße sind marode. Bis zum Umzug der Katastrophenschützer wird es noch mindestens zwei Jahre dauern.
HEILIGENHAUS/HILDEN „Wir stecken noch in einer ganz frühen Planungsphase“, sagt der THW-Landesbeauftragte Hans-Ingo Schliwienski. Aber im Kern steht für den Spitzenmann der Katastrophenschützer fest: „In etwa zwei Jahren wird das Technische Hilfswerk den Standort Heiligenhaus verlassen. Der Landesverband zieht um nach Hilden – dort an den Westring, in die Räume einer alten Fleischverpackungsfabrik“, wie Schliwienski auf Anfrage unserer Redaktion weiter erklärte. Mit dem Logistik-Lager werden auch die Regionalstelle Düsseldorf mit Sitz in Ratingen und Schliwienskis Dienststelle nach Hilden umziehen – und die etwa 60 Mitarbeiter.
Die Umzugspläne sind die Folge einer Begehung des Heiligenhauser Geländes durch zuständige Immobilien-Fachleute des Bundes (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, BImA). Sie stellten fest: Die Hallen mit den Hochregalen der LogistikExperten taugen nicht mehr, Sanierung lohnt nicht. „Die endgültige Entscheidung fiel dann im Bundesinnenministerium“, so Schliwienski. Ein alternativer Standort für Hei- ligenhaus wird bereits seit Anfang 2016 gesucht. Auch Düsseldorf-Derendorf war im Gespräch. Ihre Aufgaben werden die Katastrophenschützer mitnehmen. Seit Ende der 1990er Jahre beliefert das Logistikzentrum von der Talburgstraße aus die 668 Ortsverbände der Bundesanstalt mit Dienstkleidung, Schuhwerk, Gulaschkanonen sowie Ausrüstungssätzen für die rund 8000 Einsatzfahrzeuge. Ausdrücklich ausgenommen von allen Umzugsplänen bleibt der Ortsverband des THW. Für die Ehrenamtler ändert sich nichts.
Der Entscheid der Katastrophenschützer stellt die Stadt Heiligenhaus vor eine neue Herausforderung. Immerhin war der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer schon 2016 zu der Einschätzung gekommen, das Gelände sei „anderweitig kaum nutzbar“. Er hatte sich für den Erhalt des Standorts eingesetzt. Ähnlich argumentierte bereits vor sechs Jahren der damalige Technische Beigeordnete, Harald Flügge. Die Stadt hatte Verhandlungen über die Fläche des nicht mehr genutzten Bundeswehrdepots aufgenommen – es liegt in direkter Nachbarschaft des THW im Ortsteil Wassermangel. Aber diese Bundeswehr-„Restfläche“tauge nicht für Wohnen oder Gewerbe. Zwischenzeitlich, Anfang 2016, hatten auf dem Ex-Bundeswehrgelände Leichtbauhallen als Flüchtlingsunterkünfte gestanden. Sie sind inzwischen verschwunden.
„Für uns ist das eine Fläche, die wir nach wie vor auf dem Radar haben.“So kommentiert Bürgermeister Michael Beck die jüngste Entwicklung. Man will „die Gespräche mit der BImA zu gegebener Zeit wie- der aufnehmen und über Möglichkeiten nachdenken“. Natürlich seien die alten Themen (Altlasten zum Beispiel) nicht aus der Welt. Beck sieht aber eine vollkommen neue Ausganglage: „Rentierlichkeit entscheidet sich über den Kaufpreis.“Einen neuen Gesprächsansatz sieht er vor allem, „weil ja mit dem THW auch eine Bundes-Einrichtung Heiligenhaus verlässt“. Einen konkreten Zeitplan verfolgt man im Rathaus noch nicht. Am Ende des neuen Prozesses solle in jedem Fall „etwas anderes stehen als eine Brache in der Wassermangel“.