Kurios: Darum heißt der eigentlich kleine Verein die „Große“
(wber) Die „Große Karnevalsgesellschaft“ist stolz darauf, dass sie dieses Jahr mit Carsten II. wieder den Prinzen stellt. So gaben Präsident Oliver Raths und sein Bruder und VereinsvorsitzenderMarc Raths ihm zu Ehren einen Empfang im Casino der Band HSBC Trinkaus. Viel Brauchtumsprominenz plauderte da bei Champagner und Dinner. Hoppeditz Tom Bauer, ebenfalls Mitglied der „Großen“, erzählte die Geschichte des Vereins: Schon 1890 wurde er unter dem ungewöhnlichen Namen „Kaffeepöttche“gegründet. Die Gründungsväter waren in einem Café zusammengekommen. Erster Präsident war Jean Maßen – ein Kölsch-Brauer aus der Nachbarstadt. Auch der Großvater von Willi Millowitsch gehörte zu den ersten Mitgliedern. Weil die Gesellschaft schon rasch mehr als 500 Mitglieder zählte und weiter wuchs, gab sie sich den Namen „Große“. Aber so viele Jecken wurden dem Vorstand irgendwann zu viel, mittlerweile beschränkt sich die „Große“auf rund 30 hoch engagierte Narren. Oliver Raths: „Nicht die Kopfzahl ist für unsere Art, Karneval zu feiern, entscheidend.“Auch in dieser Session feiert die „Große“wieder groß. An den tollen Tagen steht „Weiber om Deck“mit einer Party im „Ufer 8“auf dem Programm. Dort geht es Karnevalssamstag weiter – brasilianisch mit „Jeck om Deck“. Das eigentliche Highlight aber findet am 11. Febru- ar (Karnevalssonntag) im Hilton statt mit „Jeck unter Freunden“, die letzte Sitzung der Session, die vor allem beim Prinzenpaar immer große Emotionen auslöst. Ein Problem hat die Gesellschaft. Als 1943 bei einem Bombenangriff die alte Tonhalle an der Schadowstraße bei einem Bombenangriff ausbrannte, wurde auch das gesamte Archiv vernichtet. Der Verein will nun seine Geschichte weiter aufarbeiten, bittet alle Düsseldorfer um Unterstützung bei der Suche nach Materialien (Orden, Fotos, Festschriften) aus der Zeit vor 1958. Wer mit einem außergewöhnlichen Fund kommt, darf auf dem Rosenmontagswagen mitfahren. Und es werden Eintrittskarten verlost.