Erste Ausgabe der „Emma“
Ein Interview mit der Schauspielerin Romy Schneider, ein Kommentar von Alice Schwarzer über das deutsche Justizsystem und eine Reportage über Frauen in Vietnam – das gehörte zum Inhalt der ersten Ausgabe der ersten feministischen Zeitschrift Deutschlands. Das Magazin „Emma“erschien am 26. Januar 1977. Die Gründerin war die Journalistin Alice Schwarzer (Foto), die den Start der Zeitschrift mit 250.000 D-Mark aus eigenen Autorenhonoraren finanziert und einen kleineren Kredit bei Mitarbeiterinnen aufgenommen hatte. Die Bandbreite der „Zeitschrift für Frauen von Frauen“sollte möglichst groß sein, so behandelten die Artikel Themen aus Wirtschaft, Politik und Kultur ebenso wie Religion, private Rollenverteilung und Medien. In den 41 Jahren ihres Bestehens widmete sich die Redaktion der „Emma“immer wieder bestimmten Themen in Form von Kampagnen. Zu den bekanntesten gehört die bis heute geführte „PorNo“-Kampagne. „Emma“-Journalistinnen gehörten auch zu den Ersten, die Chancengleichheit für Frauen in der Bundeswehr forderten – wenngleich Schwarzer selbst als erklärte Pazifistin den Kriegsdienst ablehnte. Obwohl das neue Magazin von anderen Medien zu Beginn belächelt wurde, konnte es sich doch als Leitblatt des deutschsprachigen Feminismus durchsetzen und erscheint aktuell mit einer verkauften Auflage von rund 28.000 Exemplaren.