Andere Faktenlage
Zu „Bischof fordert Segnung von Homosexuellen“(RP vom 11. Januar): Wieder einmal ein herausragender Bericht über die Gedankenwelt unserer Kirchenfürsten. Bisher hat man in der Kirche angeblich über den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften diskutiert. Jetzt hat Bischof Bode Raketenstufe zwei gezündet, indem er eine ,ausführliche’ Diskussion fordert. Leider geht aus dem Bericht nicht hervor, wer mit wem diskutiert hat oder an wen die Forderung gerichtet ist. Auf jeden Fall hat man sich vermeintlich weltoffen präsentiert, während die Faktenlage eine andere ist. Segnungen werden bis dato verweigert. Das ist konsequent, wenn man sich die allgemeine Definition von Segen zu Gemüte führt, nämlich die Förderung von Glück, Gedeihen und die Zusicherung von Schutz und Bewahrung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von der Amtskirche für die Betroffenen ernsthaft gewollt ist. Man versucht etwas zu tolerieren, was man ablehnt und nicht haben möchte. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn man klar und eindeutig Stellung bezieht. Warum mühselig Glauben, Lehre und Jahrhunderte alte Traditionen aufgeben? Einfach weitermachen wie bisher. Der nächste Bischof kommt bestimmt. Jürgen Laux Krefeld Alle Appelle an die Spendenbereitschaft – Anzeigen, Anschreiben durch Krankenkassen oder was auch immer – haben bisher nichts bewirkt. Jetzt ist erstmals in der RP der Weg angesprochen worden, der nachweislich zum Erfolg führt: die Widerspruchsregelung. Nicht nur in Spanien, sondern auch in Österreich, Belgien und anderen Ländern stehen ausreichend Organe zur Verfügung. Warum nicht in Deutschland? Dabei gibt es eigentlich keine ernstzunehmenden Gegenargumente. Es bedarf keines hohen Verwaltungsaufwandes, die deutsche Vergangenheit ist (ausnahmsweise) keine Belastung für diesen Weg, und die Kirchen stehen ihm aus dem Gesichtspunkt der Nächstenliebe positiv gegenüber. Auch die Freiwilligkeit der Spende ist gewahrt, es sei denn, man sieht diese wegen der Notwendigkeit zum Widerspruch als nicht gegeben an. Wer so denkt, muss abwägen, was unzumutbarer