Berühmte Einbrecher: DieBrüder Sass
Franz (Foto r.) und Erich (l.) Sass waren schon in ihrer Jugend als Kleinkriminelle aufgefallen. Sie waren gemeinsam mit drei weiteren Brüdern in einer Hinterhaus-Wohnung in Berlin-Moabit aufgewachsen. Als Anfang 20-Jährige spezialisierten sie sich auf die Öffnung von Geldschränken und Tresoren. Dabei eigneten sie sich Kenntnisse an, die ihrer speziellen Profession besonders nützlich waren: Sie lernten den Umgang mit dem Schneidbrenner. Nach mehreren erfolglosen Einbruchsversuchen wurden sie durch eine Tat am 27. Januar 1929 berühmt. Die Brüder hatten sich durch einen Tunnel bis zum Tresorraum der Berliner Diskontobank gegraben. Sie brachen die Außenwand der Stahlkammer auf und räumten 179 von 181 Schließfächern aus. Als Angestellte der Bank am folgenden Morgen den Tresorraum öffnen wollten, war die Tür blockiert. Man ging von einem Defekt aus und bestellte erst einmal die Handwerker. Erst nach drei Tagen wurde der Einbruch entdeckt. Die Brüder hatten Beute im Wert von zwei bis zweieinhalb Millionen D-Mark gemacht. Obwohl die Brüder öffentlich mit ihrer Tat prahlten, konnte die Polizei ihnen den Einbruch in die Diskontobank nie nachweisen. In Dänemark wurden sie 1934 wegen anderer Delikte zu vier Jahren Haft verurteilt, danach nach Deutschland ausgewiesen, wo mittlerweile die Nationalsozialisten herrschten. 1940 wurden die Brüder von den Nazis ermordet.