Rheinische Post Ratingen

Zur Frühschich­t in die Kirche

In der Fastenzeit finden freitagmor­gens Frühmessen um sechs Uhr statt.

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RATINGEN (jar) Seit Pastor Daniel Schilling im März 2014 in die Gemeinde St. Peter und Paul eingeführt wurde, veranstalt­et er freitagmor­gens eine Frühmesse mit anschließe­ndem Frühstück. Die sogenannte­n „Frühschich­ten“finden jeweils an vier aufeinande­rfolgenden Freitagen in der Adventszei­t sowie an sechs aufeinande­rfolgenden Freitagen in der nun wieder anstehende­n Fastenzeit statt.

„Die Frühschich­t bietet Heimat für Jung und Alt“, so Schilling, der die Idee hatte und die Messen leitet. Er selber habe als Jugendlich­er an Frühschich­ten teilgenomm­en, jedoch waren dort nur zehn bis zwölf Leute anwesend. Als erwachsene­r Pastor packte ihn dann wieder die Sehnsucht. „Ich möchte wirklich das Wort Gottes in der heiligen Messe erleuchten und lebensrele­vante Themen aufgreifen.“

Nach der Messe, in der beispielsw­eise Themen wie „Umgang mit eigener Schuld/Begrenzthe­iten“, „Was macht mich glücklich?“, „Sinn des Lebens“, „Freundscha­ft“, und „Was macht ein Christ heute?“aufgegriff­en werden, geht es zu Fuß ins katholisch­e Pfarrzentr­um an der Turmstraße. Dort gibt es dann für all die Frühaufste­her ein gemeinsame­s Frühstück.

An gemütliche­n Gruppentis­chen kann man sich so während des Essens in einer lockeren Atmosphäre austausche­n und die Messe noch einmal auf sich wirken lassen. „Beim Frühstück herrscht positives Klima, und so lernt man neue Leute kennen“, meint Marko, 16 Jahre alt. Gegen 7.45 Uhr endet das Frühstück, und alle können gelockert in den Tag starten.

„Nach einer Frühschich­t sind die Leute glückliche­r, aber auch nachdenkli­cher, sie erleben den Tag bewusster. Für mich ist die Frühschich­t die beste und intensivst­e Form, sich auf das anstehende Fest vorzuberei­ten“, erläutert Pastor Schilling.

Auch Marko sagt: „Durch die Frühschich­t erhalte ich Energie und Kraft für den restlichen Tag, beziehungs­weise die restliche Woche. Ich starte in den Tag mit Zuversicht und Vertrauen.“

Die Frühschich­ten sind mit 80 bis 120 Gläubigen gut besucht, wobei es voller und intensiver wird, je näher das Fest rückt. Auch in anderen Gemeinden gibt es Frühmessen, diese sind jedoch meist nicht so gut besucht.

In der Messe stehen das Wort Gottes und die Eucharisti­e im Mittelpunk­t, beim anschließe­ndem Frühstück die Zusammenku­nft.

Eine Frühschich­t ist prägend. Schon bei der gemeinsame­n Absprache, ob man sich wieder zusammen auf den Weg macht, beginnt die Frühschich­t. Sie führt einen durch die Woche. Sie prägt, weil sie außergewöh­nlich ist.

Schilling meint: „Das Geheimnis der Frühschich­t ist: Man gibt viel, und man empfängt viel.“

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