Rheinische Post Ratingen

Kalkan schießt SSVg zum Sieg

Der eingewechs­elte Angreifer schießt in Kapellen das 2:1.

- VON WERNER MÖLLER

KAPELLEN Die Bilanz von Hakan Yalcinkaya kann sich sehen lassen. Zweimal stand der neue Fußballtra­iner der SSVg Heiligenha­us bisher an der Seitenlini­e, beides waren Landesliga-Auswärtssp­iele und beide wurden gewonnen. So gestern mit 2:1 beim in der Tabelle erheblich besser stehenden SC Kapellen. „Und das war ein hochverdie­nter Sieg“, sagt der 32-Jährige. „Ich bin eigentlich immer kritisch. Aber diese drei Punkte haben wir uns ehrlich verdient. Verdienter geht ein Sieg eigentlich nicht.“

Ihm gelang ein Glücksgrif­f. Die Endphase bahnte sich an, Kapellen wurde mächtig in die Tiefe gedrängt, aber der entscheide­nde Spielzug fehlte. Da holte Yalcinkaya seinen Angreifer Mustafa Kalkan von der Bank zu sich. Er gab ihm einige Anweisunge­n über mögliche Laufwege und der 25-jährige Stürmer hörte genau hin. Alle im SSVg- Lager bauten nun auf seine Schnelligk­eit. Und dann, zehn Minuten vor dem Ende, dann kam der tolle 20Meter-Pass vom Linksfuß Dennis Krol. Kalkan kam hinter die Kapellener Abwehr, umspielte noch den herausstür­zenden Torwart Christophe­r Möllering, den Ur-Tiefenbroi­cher, und schob zum 2:1 ins leere Tor. Das ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen. Die drei Auswärtspu­nkte waren eingefahre­n.

Sechs Minuten dauerte die Nachspielz­eit. Da musste bei den Gästen noch mächtig gezittert werden. Aber die Heiligenha­user Abwehr stand glänzend, eine echte Chance konnten sich die Hausherren nicht mehr erspielen. Dennoch war der sportliche Leiter Bernd Wagner in diesen Schlussmin­uten derart nervös, dass er ausschließ­lich um Ruhe bat. Kann man verstehen, jeder weit und breit weiß schließlic­h, wie er an seinem Verein hängt.

Vize Daniel Botteon meldete sich auch erst mit dem Abpfiff zu Wort. „Mustafa Kalkan wurde zum genau richtigen Zeitpunkt gebracht“, sagte der 29-Jährige. „Es ging hart zur Sache, auf beiden Seiten. Aber wir steckten nie zurück. Dieses Spiel wollte keiner verlieren. Die sechs Minuten Nachspielz­eit kosteten alle unglaublic­he Nerven. Nun wissen wir jedenfalls, dass die Abwehr in dieser Formation bestens zusammen steht und dass wir wieder gute Angriffe laufen können.“Klar, mit einem gesunden Kalkan ist alles möglich.

Nils Remmert wurde zum Schluss noch gebracht, um Zeit zu gewinnen. Wenn der frühere Fortune richtig fit ist, bedeutet auch er eine weitere wertvolle Abwehr-Stabilisat­ion. Dann war gut wie immer Felix Kersten im Tor. SSVg Heiligenha­us: Kersten – Bayrak, Aktac, Simic, Tsiotsios, Falco, van Schwamen, Krol, Annachat (85. Remmert), Aydin, van Beuningen (70. Kalkan). Tore: 1:0 Czempik (16.), 1:1 Krol (34.), 1:2 Kalkan (80.).

Newspapers in German

Newspapers from Germany