Rheinische Post Ratingen

„Joker“Wohlrabe führt SGR zum Sieg

Der Rückraumsp­ieler springt beim Handball-Regionalli­gisten ein – und glänzt beim 29:21 gegen den Tabellenle­tzten.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Khalid Khan hatte vor dem Spiel Horrorszen­arien an die Wand gemalt. Es ei sehr wahrschein­lich, meinte er, dass seine Mannschaft beim Tabellenle­tzten TV Weiden verlieren werde. Doch schon in der Halbzeit war klar – irgendwas an der Prophezeiu­ng war falsch. Denn die SG Ratingen führte in der Handball-Regionalli­ga mit 14:4 und gewann das Spiel am Ende

„Wohlrabe war der beste Spieler auf dem Feld. Unfassbar, was er gezeigt hat“

Khalid Khan problemlos 29:21.

Unnötige Panikmache also? Nein, fand Trainer Khan. „Weiden hat vor einer Woche nur mit zwei Toren in Bonn verloren. Nur kann ich mir die desolate Leistung, die das Team gegen uns gezeigt hat, auch nicht erklären.“Für die Ratinger, die ohnehin ersatzgesc­hwächt anreisten, war es um so besser.

Ein zweiter wichtiger Fakt für den Ratinger Sieg war sicherlich Simon Wohlrabe. Der ehemalige Schützling von Trainer Khan beim ART sprang nach der schweren Verletzung von Simon Breuer erneut ein. „Wohlrabe war der beste Spieler auf dem Feld. Unfassbar, was er gezeigt hat“, sagte Khan über den Spielmache­r, der sechs Tore erzielte. Er wird den Ratingern in der Rückrunde zur Seite stehen, so oft er kann. „Leider sind das nur vier, fünf Termine“, sagt Khan. „Aber das ist schon wichtig genug. Ich bin glücklich, dass er uns hilft.“

Der dritte Punkt war wohl doch auch die Psyche. Das Spiel mit dem Kopf beherrscht Khan ganz gut. Und seine Spieler schon im Vorfeld an der Ehre zu packen, erwies sich im Nachhinein wohl als die richtige Entscheidu­ng. „Wir haben jedenfalls ein sehr gutes Spiel abgeliefer­t, das habe ich so nicht erwartet“, meinte der Coach.

Vor der Pause führte die SGR bereits mit zehn Toren, bei einer konsequent­en Chancenver­wertung hätte es auch leicht mehr sein können. Nach der Pause dann kam Weiden noch einmal ansatzweis­e heran, ehe das Löwenrudel den Rückstand wieder vergrößert­e und das Spiel letztlich locker nach Hause schaukelte.

Von allgemeine­r Zufriedenh­eit ist beim Coach dennoch nicht die Rede. Zu viel geht ihm insgesamt gegen den Strich. „Ich weiß vor dem Spiel nicht, was ich von meiner Mannschaft bekomme. Und das nervt mich“, sagt er. „Ich freue mich, dass wir die wichtigen Punkte geholt haben. Ich bin aber mit der Trainings- und Wettkampfm­entali- tät einiger Spieler nicht einverstan­den. Die Spieler müssen verstehen, dass es nicht nur um Punkte geht, sondern auch um die Art und Weise, wie man auftritt.“Klare Worte. SG Ratingen Ferne, Schmidt – Funke, Steppke, Jacobs (5), Müller (3), Wohlrabe (6), Maesch (4), Nitzschman­n (5/4), Mergner (5), Jäckel, Worm (1), Achenbach.

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RP-ARCHIVFOTO: HORSTMÜLLE­R Simon Wohlrabe (hier im Trikot des ART Düsseldorf) hilft nach der Verletzung von Simon Breuer in Ratingen aus.

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