Sie wacht über Tiere und Landschaft
Nicole Lenné (50) ist seit Anfang Februar neue Leiterin des Hegerings Heiligenhaus/Hösel. Die Landschaftsplanerin fröhliche Jägerin ist nicht die einzige Frau im Vorstand.
HEILIGENHAUS/HÖSEL Seit dem ersten Februar ist Jägerin Nicole Lenné neue Vorsitzende des Hegerings Heiligenhaus-Hösel. In der Jägerschaft ist sie eine „alte Häsin“. Es gibt bestimmte Jahre im Leben eines Menschen, die eine ganz besondere Bedeutung haben. 2018 ist ein Solches für Nicole Lenné: Nicht nur, dass sie im Januar 50 geworden ist. Nur wenige Tage später ist die Mülheimerin einstimmig zur neuen Vorsitzenden des Hegerings Heiligenhaus- Hösel gewählt worden.
„Ich habe vorher als Schriftführerin sehr eng mit Carlo Finkentey, meinem Vorgänger, zusammengearbeitet. Von ihm kam dann auch die Idee, mich als neue Vorsitzende vorzuschlagen“, erzählt die fröhliche Jägerin bei einem sonnigen und klirrendkalten Winterspaziergang rund um das kleine Waldmuseum im Paradies. Eigentlich, so sagt sie und zieht den Reißverschluss ihres jägergrünen Parkas noch ein Stückchen höher, „habe ich nicht damit gerechnet, dass jemand gegen mich stimmt. Denn weibliche Führungskräfte sind auch in der Jägerschaft eine echte Rarität.“
Der neue Vorstand des Hegerings Heiligenhaus-Hösel könnte da tatsächlich eine Vorreiterfunktion übernehmen, mit derzeit vier Frauen im achtköpfigen Spitzenteam. Eine von ihnen ist Anja Wagner, die die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätigt. Auch sie ist sich sicher: Nicole Lenné passt perfekt in das neue Amt. „Sie ist sehr zielstrebig, sehr ehrgeizig, gewissenhaft und verantwortungsbewusst und sie kann wunderbar ein Team leiten, man kann sagen, sie hat Chefqualitäten.“
Und das kommt nicht von irgendwo her: 1999 hat die gelernte Land- schaftsplanerin das Mülheimer Tiefbauunternehmen ihres Vaters übernommen, leitet und delegiert seitdem so erfolgreich die Firma, dass mittlerweile ein zweiter Standort in Essen geschaffen wurde. Zeit für ihre große Passion, die Jagd, blieb da zeitweise kaum. „Ich habe 1995 meinen Jagdschein gemacht und später einige Jahre Auszeit nehmen müssen. Erst seit 2005 bin ich wieder aktiv und teile mir derzeit mit Anja (Wagner) und einer anderen Jägerin einen 76 Hektar großen Pirschbezirk im Rhein/Siegkreis“, sagt Nicole Lenné und schaut ver- sunken über die frostigen Wiesen und Felder: „Es macht mich einfach glücklich, auf einem Hochsitz zu sitzen, ganz bei mir zu sein, die Ruhe zu genießen, den Moment wahrzunehmen.“
Ganz unabhängig davon sieht sie natürlich auch die große Verantwortung ihres Jägerdaseins. „Wir regulieren den Tierbestand und das ist mehr denn je nötig. Zum einen haben die milden Winter zu extremer Vermehrung der Wildtiere geführt, zum anderen haben wir gerade aktuell das Thema afrikanische Schweinepest auf dem Schirm.“Bis- lang riecht man in Heiligenhaus nur Lunte, was eine Wildschweinpopulation betrifft, weit aber seien sie nicht mehr entfernt, weiß die Fachfrau. „In Ratingen und anderen umliegenden Städten gibt es mittlerweile schon viele und die kommen zunehmend in die Gärten, geraten also in Kontakt mit den Menschen. Wenn wir da nicht aufpassen und sie tatsächlich irgendwann den gefährlichen Virus tragen, dann sind unsere Hausschweine aufs Höchste gefährdet.“
Eine weitere Hauptaufgabe des Hegerings sieht die neue Vorsitzen-