Rheinische Post Ratingen

Bankrotter­klärung

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Es gibt Sachen, die es eigentlich nicht geben darf. Die man so lange nicht für möglich hält, bis sie tatsächlic­h passieren. Und selbst dann schüttelt man noch ungläubig den Kopf und sagt sich: Das kann doch gar nicht wahr sein!

In diese Kategorie fällt der Fall der säumigen NRWPolizei, die seit Monaten ihre Lieferante­n nicht mehr pünktlich bezahlt. So weit ist es schon gekommen, dass ein Baumarkt der Polizei keinen Eimer Farbe mehr auf Rechnung überlassen will, solange nicht alle Außenständ­e beglichen worden sind. Es ist kaum zu glauben, dass Tausende Rechnungen offen sind und deshalb so hohe Mahngebühr­en angefallen sind, dass das Landesamt eine „Mahnabteil­ung“zur Abarbeitun­g der Fälle ins Leben rufen musste.

Für das Land NRW ist der Vorgang eine Bankrotter­klärung. Es ist peinlich, dass ein Land seine Rechnungen über Monate hinweg nicht begleichen kann. Die Leidtragen­den sind die Polizisten. Sie müssen ausbaden, was ihre Vorgesetzt­en verbockt haben. Wäre der Sachverhal­t nicht so ernst, man könnte fast darüber lachen. BERICHT NRW-POLIZEI KANN SPRIT NICHT BEZAHLEN, TITELSEITE

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