Rheinische Post Ratingen

Wie du mir, so ich dir

- VON MATTHIAS BEERMANN

Eine Konstante des Handelns von Donald Trump ist, dass er die Dinge partout anders handhaben will als seine Vorgänger, die er sämtlich für Versager hält. Der Bruch von Regeln und Konvention­en hat bei Trump System. Wenn er einen drohenden Handelskri­eg als „gut und leicht zu gewinnen“bezeichnet, dann tut er das auch, um zu schockiere­n und Druck aufzubauen. Wir sollten das in Europa zwar ernst nehmen, aber kühl reagieren.

Was die angekündig­ten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium angeht, ist jetzt Kreativitä­t gefragt und kein stumpfes „Wie du mir, so ich dir“. Ein Kompromiss scheint möglich, denn es gibt Verhandlun­gsspielrau­m, sind die EU-Einfuhrzöl­le doch insgesamt höher als die amerikanis­chen. Und es sind schließlic­h die chinesisch­en Überkapazi­täten und nicht ein paar europäisch­e Stahlwerke, die für globales Dumping sorgen. Die Begründung Washington­s, die Zölle würden aus Gründen der nationalen Sicherheit erhoben, ist zwar ziemlich durchsicht­ig, sie erlaubt es aber, Ausnahmen für die europäisch­en Verbündete­n zu machen. Und genau das sollten wir einfordern. BERICHT ALTMAIER SOLL HANDELSKRI­EG . . ., SEITE B 1

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