INFO Pilz erforscht seit 1975 die Fußball-Fankultur
Zur Person Gunter Pilz (* 1944) ist ein deutscher Soziologe mit Schwerpunkt „Sportsoziologie“. Ausbildung Er studierte in Freiburg, München und Zürich Soziologie, Psychologie und Volkswirtschaftslehre. TätigkeitSeit 1975 forschte er bis zu seiner Pensionierung 2010 mit den Schwerpunkten Sport und Gewalt, Fankultur und Rechtsextremismus im Sport am Institut für Sportwissenschaft der Uni Hannover.Von 2012 bis 2015 war er Leiter der Kompetenzgruppe „Fankulturen und sportbezogene Soziale Arbeit“. von den Anhängern erwartet wird“, betont Pilz.
Ausdrücklich positiv bewertet er in diesem Zusammenhang den gemeinsamen Plan von DFB und Deutscher Fußball Liga, Fanutensilien weitgehend und einheitlich frei zu geben. „Das geht exakt in die richtige Richtung“, sagt der Experte. „Den Ultras in einem wichtigen Punkt entgegenkommen, aber dafür gleichzeitig auch Entgegenkommen von ihnen verlangen, etwa beim Umgang mit Gewalttätern.“Das sei der richtige Weg.
Letztlich obliege die FanartikelEntscheidung aber immer noch den Clubs – und bei denen wirbt Pilz um Zustimmung. Sie täten gut daran, weiter an der Kommunikation zu arbeiten, anstatt auszugrenzen: „Gerade das Beispiel Bengalos zeigt doch, dass auch die Vereine nicht unschuldig sind“, betont der Fanforscher: „Bayer Leverkusen hat den eigenen Anhängern anfangs sogar die Pyrotechnik finanziert, weil man die Atmosphäre so toll fand.“
Die Verbalattacke von Gladbachs Max Eberl auf Hoffenheims Julian Nagelsmann zeigt: Die Arrivierten der Liga reagieren schnell allergisch, wenn Trainer der neuen Generation ihnen als Besserwisser erscheinen.