Rheinische Post Ratingen

Positiv melancholi­sch

Der Australier Rob Keane macht Musik, die auf Düsseldorf­er Helden verweist.

- VON ALEXANDRA WEHRMANN

Rob Keane aus Flingern kommt eigentlich aus Adelaide. Die Stadt habe eine ähnlich lebendige Musikszene wie Düsseldorf, erzählt er. In seinem Elternhaus wurde er mit unterschie­dlichen Klängen konfrontie­rt. „Mein Vater spielte Laute, und meine Mutter ist klassische Musikerin“, sagt der 30-Jährige. Bach und Mozart erklangen bei den Keanes gleichbere­chtigt neben Philip Glass, Steve Reich oder Stockhause­n.

Von Letzteren war es nur noch ein kleiner Schritt zu Kraftwerk und Jean-Michel Jarre. Schon als Jugendlich­er begann Keane dann, eigene elektronis­che Songs zu komponiere­n. Nach der Schule studierte er klassische Musik und Lehramt in Adelaide. Während seiner Zeit am Elder Conservato­rium of Music lernte er auch seine Frau kennen. 2011 folgte er ihr nach Düsseldorf.

Heute wohnt Keane also in Flingern und arbeitet als Musiklehre­r an der Cologne Internatio­nal School. Wenn er nicht gerade unterricht­et, macht er mit ziemlicher Sicherheit selbst Musik. Rund 50 tanzbare Tracks sind seit Anfang 2017 unter Watt! entstanden. Dabei gehe er jedes Stück ohne bewusste Inspiratio­n an, erklärt der Musiker. Das Ergebnis beschreibt er als „positiv melancholi­sch“. Den Namen Watt! hat er wegen der elektronis­chen Referenz gewählt: „Watt ist die Maßeinheit der Leistung, die die Energieübe­rtragung misst. Das Ausrufezei­chen verweist auf die Düsseldorf­er Band Neu!, von der ich ein Fan bin.“

Sein Live-Debüt gab er im Derendorfe­r Café Baustoff, es folgten Auftritte beim Open Source Festival, in der Kantine am Berghain oder auf der c/o pop. Nach einem Gig in Köln verglich ein Journalist seine Stimme mit der des Future-Islands-Sängers Samuel Herring. „Future Islands sind eine großartige Band mit einem großartige­n Bariton-Sänger“, kommentier­t der Wahl-Düsseldorf­er. „In Bezug auf den Gesang denke ich allerdings, dass ich viel mehr von Ian Curtis inspiriert bin.“ Info 21. März., 20 Uhr, The Tube, Düsseldorf (zusammen mit Vintage Neon)

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FOTO: ANTHONY PALMER Der Australier Rob Keane arbeitet als Musiklehre­r.

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