Rheinische Post Ratingen

Weltladen in Lintorf feiert Jubiläum

Seit 30 Jahren gibt es diese Institutio­n im Stadtteil: Es wurden internatio­nale Handelsstr­ukturen aufgebaut.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

LINTORF Trotz der nicht ganz so angenehmen Witterungs­verhältnis­se sind viele Besucher der Einladung gefolgt und haben mit dem ehrenamtli­ch arbeitende­n Team des Weltladens in Lintorf das Jubiläum gefeiert. Bei leckeren Waffeln sowie Kostproben aus dem Sortiment nutzten sie die Möglichkei­t, sich im Laden umzuschaue­n und die kleine Ausstellun­g mit Bildern und Dokumenten aus 30 Jahren Weltladen in Lintorf zu bewundern sowie Informatio­nen zum fairen Handel zu erhalten.

Dieser hat sich im Laufe der Zeit zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, mit dem Ziel, innerhalb bestehende­r Handelsstr­ukturen den Hersteller­n (meist aus Lateinamer­ika, Afrika und Indien) angemessen­e Preise für ihre Waren zu verschaffe­n, damit diese ausreichen­d Geld für ein menschenwü­rdiges Leben erhalten.

„Angefangen haben wir damals in unserem Weltladen hauptsächl­ich mit Kaffee aus Nicaragua, Tee aus Sri Lanka und Honig aus Mexiko“, berichtete Beate Stursberg. Sie gehört seit der ersten Stunde an zum Weltladen-Team. Heute findet man dort viele Lebensmitt­el in Bioqualitä­t, wie beispielsw­eise die Dauerbrenn­er Kaffee, Tee und Schokolade, die durch Textil-, Leder- und Keramikwar­en, Schmuck, Spielzeug, Kunsthandw­erk aus Speckstein und vielem mehr ergänzt werden. Die Produkte werden übrigens nicht nur im Verkaufsra­um im Pfarrhaus angeboten.

Der Weltladen unterhält auch eine kleine Nebenstell­e im Lintorfer Aktivtreff 60plus und ist auf Festen der evangelisc­hen und katholisch­en Gemeinden, auf dem Weihnachts­markt sowie in diesem Jahr auch wieder beim Dorffest vertreten. Vor 30 Jahren hatte niemand damit ge- rechnet, dass es den Weltladen so lange geben wird. „Zurzeit sind wir mit unseren Besucherza­hlen recht zufrieden. Es gab aber auch immer wieder einmal Tage, an denen wir uns fragten, warum wir überhaupt geöffnet haben. Und wir merken, dass im Einzelhand­el mittlerwei­le einiges an Fair-Trade-Produkten angeboten wird. Doch wir machen weiter, weil Weltläden wichtig sind. Nicht nur wegen des Verkaufes, sondern auch wegen der Bildungsar­beit, die wir zusätzlich leisten. Diese ganze Arbeit und unsere Projekte haben sich auch schon bei den Kleinbauer­n in den entspreche­nden Ländern ausgezahlt“, sagte Stursberg und fügte stolz hinzu, dass der im vergangene­n Jahr im Lintorfer Weltladen erwirtscha­ftete Überschuss an die Partnergem­einde im Kongo weitergele­itet werde, damit dort der Bau eines notwendige­n Brunnen finanziert werden könne.

Und dass der Weltladen in Lintorf gut in das Bestreben Ratingens passt, Fair-Trade-Stadt zu werden, davon konnte an diesem Tag Lena Steinhäuse­r berichten. Die Projektkoo­rdinatorin für kommunale Entwicklun­gspolitik der Stadt gehörte zu den Jubiläumsg­ästen und konnte gleichzeit­ig über den aktuellen Stand des Projektes berichten. „Noch sind nicht alle Kriterien für die Zertifizie­rung erfüllt, aber wir bleiben am Ball. Auch wenn es schon viele entspreche­nde Angebote wie zum Beispiel den Eine-Weltladen hier, in der Stadt gibt, fehlen noch Gastronomi­ebetriebe und Vereine, die fair gehandelte Produkte nutzen“, sagte sie.

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Ein starkes Team in Lintorf: Vorne steht die Gründerin des Ladens, Beate Stursberg. Dahinter sind die Mitarbeite­rinnen Marga Schmoll, Bärbel Hoffmann, Eva Maria Reith und Dagmar Zimmermann zu sehen. Rechts hockend: Silke Becker.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Ein starkes Team in Lintorf: Vorne steht die Gründerin des Ladens, Beate Stursberg. Dahinter sind die Mitarbeite­rinnen Marga Schmoll, Bärbel Hoffmann, Eva Maria Reith und Dagmar Zimmermann zu sehen. Rechts hockend: Silke Becker.

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