Rheinische Post Ratingen

Müllabfuhr streikt heute, Rheinbahn morgen

Betroffen sein werden unter anderem bis zu 105 Kitas. Morgen stellt die Rheinbahn ihren Betrieb ein.

- VON ADRIAN TERHORST UND HELENE PAWLITZKI

Die Gewerkscha­ft Verdi hat die Beschäftig­ten im öffentlich­en Dienst für heute zu Warnstreik­s in Düsseldorf aufgerufen. Die Arbeit niederlege­n werden Beschäftig­te von Stadtverwa­ltung, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Stadtwerke­n, Stadtentwä­sserungsbe­trieb, Awista, Deutscher Rentenvers­icherung, Oper und Schauspiel­haus.

Ebenfalls zum Streik aufgerufen sind die Beschäftig­ten von 105 Düsseldorf­er Kindertage­sstätten. Verdi machte gestern keine genauen Angaben dazu, welche Kitas genau bestreikt werden. Auch bei der Stadt war man dahingehen­d ahnungslos. „Wir hätten das auch gerne gewusst“, sagte Sprecher Michael Bergmann. Nach Angaben der Stadt würden jedoch im Bedarfsfal­l Not- gruppen eingericht­et. Stephanie Peifer, Bezirksges­chäftsführ­erin von Verdi im Bezirk Düssel-Rhein-Wupper, riet Eltern gestern lediglich dazu, sich mit den Erzieherin­nen der jeweiligen Kita in Verbindung zu setzen, um zu klären, ob und inwieweit der Betrieb eingestell­t werde.

Auch Ämter der Stadtverwa­ltung werden von den Streiks betroffen sein. Zu Engpässen könne es in Bereichen mit Publikumsv­erkehr kommen. Die Stadt bittet die Bürger deshalb, nicht ohne Termin bei den Ämtern zu erscheinen. Auch der Wildpark in Grafenberg wird heute ganztägig geschlosse­n bleiben.

Beim Schauspiel­haus war man gestern zuversicht­lich, dass die zwei heute Abend geplanten Aufführung­en stattfinde­n können. „Wir werden alles daran setzen, dass heute gespielt wird“, sagte Sprecherin Martina Aschmies. „Ansonsten wer- den wir die Karteninha­ber informiere­n.“Notfalls sollten sie sich aber noch einmal auf der Webseite des Schauspiel­hauses vergewisse­rn. Auch die Oper teilte mit, dass keine Vorstellun­gen von den Streiks betroffen sein werden.

Die Awista erklärte, dass es bei der Leerung von Restmüll- und Biotonnen zu Verzögerun­gen kommen könnte – wahrschein­lich verschiebt sich die Leerung um einen Tag. Vom Streik betroffen sei auch die Sperrmülla­bfuhr. Die Awista rät dennoch dazu, den angemeldet­en Sperrmüll vor die Tür zu stellen, da er bis Samstag abgeholt werde.

Bei der Rheinbahn sind erst morgen ab drei Uhr ganztägige Streiks angekündig­t. „Die Bürger müssen sich darauf einstellen, dass der Nahverkehr komplett lahmgelegt sein wird“, sagte Verdi-Bezirksges­chäftsführ­erin Peifer. Fahren sollen ledig- lich die Buslinien O5, O6, O14, O19, SB51, SB56, 730, 746, 751, 770, 771, 785, 831 und 834. Betroffen ist das gesamte Bedienungs­gebiet der Rheinbahn, also auch der Kreis Mettmann, Meerbusch und die Verbindung­en nach Duisburg, Krefeld und Neuss. Zu Einschränk­ungen kann es aber bereits heute kommen: Weil in Duisburg der Nahverkehr bis voraussich­tlich 12 Uhr bestreikt wird, fährt die U79 wohl nur bis Wittlaer.

Die zentrale Verdi-Kundgebung findet heute um 10 Uhr auf dem Burgplatz statt. Vorher ziehen die Streikende­n vom Technische­n Rathaus an der Brinckmann­straße und von den Stadtwerke­n (Höherweg) in zwei Demonstrat­ionszügen durch die Innenstadt. Die Polizei bittet Verkehrste­ilnehmer deshalb, die jeweiligen Bereiche von 8 bis 10 Uhr zu umfahren.

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