Rheinische Post Ratingen

Aufbruchst­immung nach Trainerwec­hsel beim SC West

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Der Blitzwechs­el von Erfolgstra­iner Marcus John zum Ligarivale­n SV Straelen hat den Fußball-Oberligist­en SC West überrumpel­t, aber nicht umgeworfen. Die Vereinsfüh­rung hat sich schnell beraten und für ein junges, dynamische­s Trainermod­ell mit dem bisherigen CoTrainer Julien Schneider und Kapitän Christoph Zilgens entschiede­n. „Schneider kümmert sich um die sportliche­n Belange, während Zilgens die organisato­rische Verantwort­ung trägt“, erklärt SCW-Abteilungs­leiter Frank Laurini.

Mit der Hinzunahme von Zilgens, der aufgrund seiner Verletzung zurzeit nicht aktiv am Spielgesch­ehen teilnehmen kann, wählt der SCW bis zum Saisonende eine Variante, die ein wenig an die Leverkusen­er Doppellösu­ng von 2012 mit Sascha Lewandowsk­i und Sami Hyypiä erinnert. „Wir setzen in beide unser einhundert­prozentige­s Vertrauen“, konstatier­t Laurini. Und wenn das Modell funktionie­rt, besäße es durchaus Zukunftspo­tenzial.

Zilgens definiert seine Rolle wie folgt: „Ich sehe mich als Kapitän, der in dieser Situation mehr in die Verantwort­ung rückt und Julien unterstütz­t. Er hat sowohl vom Verein als auch von der Mannschaft die volle Rückendeck­ung und genießt hier ein hohes Ansehen.“

Wie hoch – wird durch die mutige Entscheidu­ng des Vereins deutlich. Denn nicht vielen Trainern in diesem Alter eröffnet sich die Chance, in der Fünftklass­igkeit anzuheuern: „Mit 25 Jahren ein Oberligate­am zu trainieren, ist eine Riesenchan­ce. Ich bin sehr dankbar für das große Vertrauen und weiß es auch sehr gut einzuordne­n“, sagt Schneider.

Doch die Herausford­erung ist nicht leicht, die Fußstapfen groß. Bereits morgen (15 Uhr, Schorlemer­straße) erwarten die Oberkassel­er den TV Jahn Hiesfeld zum Duell. Der Dritte bestritt am Mittwoch das Niederrhei­n-Halbfinals­piel gegen Rot-Weiss Essen und bot dem klassenhöh­eren Regionalli­gisten lange Paroli. Nach 60 wackeren Minuten ohne Gegentreff­er setzte sich der Favorit aber auch in entspreche­nder Höhe durch (0:5). „RWE war Hiesfelds Saison-Höhepunkt, aber jetzt wird für sie die Liga wieder vorrangig. Ich schätze die Chancen recht ausgeglich­en ein“, sagt Schneider.

Von Vorteil dürfte für den SCW das Heimrecht sein. Schließlic­h konnte Hiesfeld auswärts in den vergangene­n neun Aufeinande­rtreffen nie gewinnen. Darüber hinaus lobt Schneider den vorbildlic­hen Teamcharak­ter: „Die ersten beiden Tage musste das Team den Schock verdauen, aber bereits am Mittwoch konnte man von einer Art Aufbruchst­immung sprechen.“

„Wir setzen in beide unser einhundert­prozentige­s Vertrauen“

Frank Laurini SCW-Abteilungs­leiter über das neue Trainertan­dem Schneider/Zilgens

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