Rheinische Post Ratingen

Zehn Minuten brechen 04/19 das Genick

Der Fußball-Oberligist ist beim VfB Homberg nach dem Seitenwech­sel im Tiefschlaf und verliert verdient 1:4.

- VON LARS WEISKE

RATINGEN „Was machst Du jetzt? Ich bin gespannt“, sagt der aufgebrach­te Alfonso del Cueto zu Schiedsric­hter Tim Pelzer, nachdem es genau vor den Augen des Ratinger Trainers hitzig geworden ist. Es läuft die 65. Minute in der Oberliga Niederrhei­n-Partie zwischen dem VfB

„Die zweite Halbzeit war gar nicht. Wir haben vorne keinen einzigen Torschuss“

Jens Stieghorst Homberg und Ratingen 04/19. Del Cueto lässt seinen Frust ab, weil seine Mannschaft sich Minuten zuvor, zu Beginn der zweiten Halbzeit, mit einer katastroph­alen Abwehrleis­tung selbst geschlagen hat. Nach 90 Minuten verlieren die Ratinger verdient mit 1:4 (1:1).

„In der ersten Halbzeit müssen wir unsere Torchancen nutzen, dann können wir mit einem 2:1 in die Kabine gehen. Nach schwachen 20 Minuten zu Beginn haben wir das gut im Griff gehabt. Die zweite Halbzeit war gar nichts. Wir bekommen drei „Eiertore“und haben vorne keinen einzigen Torschuss. Deswegen ist das in der Höhe auch verdient“, sagte 04/19-Präsident Jens Stieghorst nach der Partie.

Ratingen fand in der Anfangspha­se überhaupt nicht in die Partie und hatte massive Probleme mit den aggressiv anrennende­n Hombergern. So fiel der Führungstr­effer der Hausherren alles andere als überrasche­nd und völlig verdient schon nach zwölf Minuten. Nach einem Traumanspi­el an die Sechzehner­kante setzte Justin Walker den Ball trocken unten links ins 04/19-Gehäuse.

Es war bezeichnen­d, dass genau jener Walker seine starken Anfangsmin­uten mit einem Treffer belohnte. Denn Ratingens Fynn Eckhardt hatte auf der linken Seite gegen seinen spritzigen Gegenspiel­er erhebliche Probleme. Wenige Augenbli- cke später hielt Raschka seine BlauGelben mit einer Glanztat in der kurzen Ecke im Spiel (17.) – es sollte der Weckruf für den RSV sein.

„Die ersten 15 Minuten waren wir gar nicht da, haben Glück, dass wir nicht noch das zweite bekommen und dann fangen wir an, Fußball zu spielen“, analysiert­e del Cueto. Fortan waren die Gäste aus Ratingen im Spiel angekommen und drückten der Begegnung bis zum Halbzeitpf­iff den Stempel auf.

Den ersten Hochkaräte­r spielten sich die Blau-Gelben nach knapp 30 Minuten heraus. Nach einer schönen Hereingabe scheiterte Ismail Cakici mit einem Kopfball am Pfos- ten. Der Druck, den del Cuetos Mannschaft machte, zahlte sich kurz vor der Halbzeit aus. Nach einer tollen Hereingabe von Phil Spillmann erzielte Orhan Dombayci den zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich (42.).

Doch was zu Beginn der zweiten Hälfte passierte, ist schwer zu erklären. Innerhalb von nur elf Minuten erzielten die Homberger drei Tore und entschiede­n das Spiel vor 351 Zuschauern frühzeitig. Nach einem leichtfert­igen Fehler von Fatih Özbayrak im Aufbauspie­l ging Tobias Peitz an der Strafraumk­ante ungeschick­t in einen Zweikampf. Den daraus resultiere­nden Freistoß zir- kelte Ferdi Acar gekonnt in die Maschen (50.). Es folgte ein Eigentor von RSV-Kapitän Mark Zeh, dem der Ball nach einer Ecke unglücklic­h an den Hinterkopf sprang (58.). Drei Minuten später setzte Danny Rankl, der frei am Fünfer angespielt werden konnte, den Deckel drauf (60.).

Ratingen, das nach einer GelbRoten Karte gegen Hombergs Mike Koenders die letzten 23 Minuten in Überzahl spielte, erspielte sich keine einzige Chance mehr. „Wir haben richtig auf die Fresse bekommen. Jetzt haben wir am Donnerstag ein schweres Spiel gegen Baumberg. Das wird ein richtiger Charaktert­est für uns“, sagte del Cueto.

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