Schütte ragt bei Löwen-Gala heraus
Der Außenspieler liefert auf der Zielgeraden seiner Karriere beim 34:29-Sieg gegen Bonn eine Glanzleistung ab.
RATINGEN Manchmal schaute Ben Schütte so drein, als könnte er es selbst nicht fassen. Ungläubig ballte der Außenspieler der SG Ratingen die Fäuste, drehte sich zum Publikum an der Gothaer Straße und ließ sich feiern. Immer wieder an diesem Abend durfte Schütte jubeln. Acht Mal warf er auf das Tor des TSV Bonn – und acht Mal war der Ball drin. Dabei war ein Treffer schöner
„Das hat echt Spaß gemacht. Aber ich werde nach der Saison trotzdem aufhören.“
Ben Schütte als der andere. Ein Dreher, ein Wurf quasi durch die eigenen Beine, Distanzwürfe, ein Lupfer – alles war dabei an diesem Sahne-Tag des 35Jährigen. Und weil auch das restliche Löwenrudel eine vor allem in der zweiten Hälfte unglaubliche Leistung brachte, hatte der Tabellenzweite beim Gastspiel in Ratingen nicht den Hauch einer Chance: 29:34.
„Das hat echt Spaß gemacht“, sagte Schütte hinterher lächelnd und zurückhaltend. Sein Trainer war da etwas deutlicher. „Bens Leistung war der Wahnsinn“, betonte Khalid Khan. „Für ihn freut mich das besonders.“Um so bitterer, dass Schütte nach der Saison seine Karriere beenden wird. „Es reicht“, sagt der Essener. „Die Entscheidung steht. Ich werde nach der Saison erst einmal Pause machen, vielleicht dass ich dann später in der zweiten Mannschaft wieder anfange. Priorität hat aber erst einmal der Job und die Familie.“Schütte will Lehrer werden.
Schüttes Gala-Auftritt war das ITüpfelchen auf ein ohnehin grandioses Spiel der Ratinger. Dabei hatten sie in der ersten Halbzeit noch ihre liebe Mühe mit den individuellen Qualitäten der Gastgeber – und jede Menge Fouls, die gegen das Löwenrudel gepfiffen wurden. 14:15 stand es zur Pause.
Danach spielte die SGR ihre wohl besten elf Minuten der Saison. Die Deckung um Ace Jonovski, Christian Mergner und Kai Funke stand hervorragend, Torhüter Jascha Schmidt parierte einen Ball nach dem anderen, der Tempogegenstoß funktionierte plötzlich und die Ratinger legten einen fast wahnsinnigen 11:2-Lauf auf das Parkett.
„Nach dem 25:17 ging uns vielleicht ein bisschen die Düse“, sagte Schütte nach dem Spiel. Jedenfalls