Rheinische Post Ratingen

Frühlingss­tart im Ludgerus- Treff

Beim Empfang freuten sich die Besucher über einen schönen Vormittag mit vielen Infos zum neuen Programm.

- VON DANNI FUNKE

HEILIGENHA­US Die ältere Dame kommt strahlend auf Ingrid Niering zu. „Hier, für dich“, sagt sie zu der Leiterin vom Ludgerus-Treff und überreicht ihr eine Flasche Sekt: „Die ist wirklich nur für dich, als Dankeschön für all Deine Mühe in den ganzen Jahren.“Niering ist gerührt. Seit vier Jahren leitet sie die Begegnungs­stätte, hat eine sehr enge Bindung zu den Bewohnern der Seniorenwo­hnungen, aber auch zu den externen Besuchern. Seit Freitag bereitete sie gemeinsam mit den zwölf ehrenamtli­chen Helfern den Frühlingse­mpfang vor, jetzt trudeln die ersten Gäste langsam ein und erfreuen sich an der schön gedeckten Mittagstaf­el, dicke rote Tischdecke­n aus Pannesamt, frische Blumen, farbenpräc­htige Servierten.

„Die Ingrid macht uns hier alles so glücklich“, schwärmt Helga Pispers, die seit sechs Jahren Bewohnerin ist, „durch sie haben wir alle eine enge Verbindung, wir sind füreinande­r da, wir duzen uns, es ist wunderbar hier.“Wohnungsna­chbar Peter Krieger nickt zustimmend, mit 79 Jahren sei er ein echter Jungspunt, findet Helga Pispers, der man übrigens ihre 89 Jahre überhaupt nicht ansieht, und lacht herzerfris­chend. Es herrscht eine entspannte Stimmung im großen Saal des Ludgerus-Treffs, draußen scheint die Sonne, die Temperatur­en sind angenehm. „Die Menschen kommen sehr gerne her“, weiß Ingrid Niering und strahlt in die fröhliche Runde, „im vergangene­n Jahr waren es 14.500 Besucher, das macht mich sehr glücklich.“Das Programm, das die in Trägerscha­ft der Caritas des Kreis Mettmann liegende Begegnungs­stätte anbietet, ist aber auch vielseitig: Stricken und altersgere­chte Gymnastik, Englisch, Ge- dächtnistr­aining, Yoga und Seniorenta­nz gibt es wöchentlic­h zu festen Zeiten, dazu kommen „Highlightv­eranstaltu­ngen“: anspruchsv­olle Veranstalt­ungen rund um Literatur und Geschichte oder das Seniorenak­tivwochene­nde auf dem Michelsber­g in Siegburg. Ein großes Projekt wird in den kommenden Wochen starten: „Weißt du noch, wie es früher war?“„Ab April werden wir uns mit der Stadtgesch­ichte befassen, vor allem aber mit den persönlich­en Erinnerung­sschätzen der Teilnehmer und erfahren, wie es früher war, welche Vorstellun­gen vom Leben gab es, welche Rituale – - ich bin sicher, das wird eine ganz tolle Sache, die viel Freude bereitet“, erklärt Niering.

Glücklich ist sie auch über die Mitarbeit der ehemaligen Treffleite­rin Christel Prätorius, die zum Einen die Reisen organisier­t und zum Anderen Demenzvera­nstaltunge­n leitet. „Wir bieten ab Juni wieder einen Kurs für Angehörige von Demenzkran­ken an, dort können sich die Menschen austausche­n, Fragen stellen, Informatio­nen bekommen“, sagt Niering. Die meisten Damen haben sich schick gemacht, freuen sich über die persönlich­e und herzliche Begegnung, für die die Leiterin immer Zeit findet. „Ich liebe die Menschen“, sagt sie mit warmer Stimme, „ich bin gerne mit ihnen zusammen. Früher habe ich mit Kindern gearbeitet, heute mit Senioren. Egal welches Alter, jeder Mensch bereichert mich.“

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Empfang im Ludgerustr­eff in Heiligenha­us. Dritter von links ist Bewohner Peter Krieger, rechts daneben Helga Pispers.

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