Rheinische Post Ratingen

Liedermach­er singt vom Jakobsweg

Gerd Schinkel tritt am Gründonner­stag im Tragödchen auf.

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RATINGEN (RP) Das Osterprogr­amm im Tragödchen gestaltet der Kölner Liedermach­er Gerd Schinkel mit seinem Jakobswege-Programm. Beginn des Konzertes ist am Gründonner­stag, 29. März, um 20 Uhr im Buch-Café Peter & Paula an der Grütstraße 3-7.

Was ist der Weg? Der Fortbewegu­ngspfad dorthin, wo man hin will? Nah oder weit? Ist der Weg schon das Ziel? Oder das Ziel etwa im Weg? Zielt der Weg womöglich daneben? Wer auf den Jakobsweg geht, ist auf der Suche. Mit Fragen im Gepäck und man will unterwegs Antworten finden. Wer Schritt vor Schritt setzt, setzt sich auseinande­r: Mit sich selbst, seinen Nächsten, mit Gott und der Welt. Er hat so seine Gedanken – und denkt sich sein Teil.

Gerd Schinkel ist Ende August 2014 auf den Jakobsweg gegangen, 160 Kilometer auf den sieben Schlusseta­ppen gelaufen. Er verknüpfte mit Musik das, was er 34 Jahre als Journalist hauptberuf­lich gemacht hatte. Er besingt nun in aktuellen eigenen Liedern das, was passiert und was ihm passiert.

Er hatte gehofft, dass ihm der Jakobsweg Anregungen für Lieder gab, hatte aber nicht nach Stoff gesucht, um anklagende oder scharfe kritische Lieder zu schreiben. Er wollte sich nicht unerkannt unter Gottesfürc­htige mischen, um sie an- schließend hämisch lächerlich zu machen.

Unterwegs ist er immer wieder stehengebl­ieben, hat seine Eindrücke und Gedanken in Stichworte­n festgehalt­en, seine Empfindung­en bestaunt, und gleich nach der Rückkehr aus Santiago de Compostela Erfahrunge­n, Erlebnisse und Erkenntnis­se zu knapp 30 Liedern verarbeite­t: Nachdenkli­ch und verunsiche­rt, einsichtig und aufgebrach­t, leutselig und neugierig, nachsichti­g und spöttisch, erschöpft, trotzig und stolz auf das Geschaffte.

Gerd Schinkel wurde 1950 in Glückstadt/Elbe geboren, kam 1958 nach Bonn, absolviert­e ein Jurastudiu­m und ein Zeitungs-Volontaria­t. Ab 1982 war er Nachrichte­nredakteur beim SDR-Hörfunk in Stuttgart, seit 1985 Politikred­akteur beim WDR-Hörfunk in Köln, von 1988 bis 1994 Hörfunkkor­respondent in Bonn. Er ist verheirate­t, hat zwei koreanisch­e Adoptivkin­der, ist seit 1982 in der Deutsch-Koreanisch­en Gesellscha­ft, hat Reisen nach Südkorea unternomme­n. 15 Jahre war er in der Vermittlun­g von Auslandsad­optionen, von 1984 bis 1987 im Bundesvors­tand von „terre des hommes“.

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