Rheinische Post Ratingen

TVR verliert komplett den Faden

Nach der Pleite gegen Langenfeld verliert der Verbandsli­gist schon wieder.

- VON WERNER MÖLLER

RATINGEN Simon Krämer ist ein Handballer, der immer gerne über seinen TV Ratingen erzählt. Da hören alle hin, er spricht stets fachlich, offen und präzise aus, was gut ist und weniger gut. Nicht aber am Samstagabe­nd, nach der schmerzhaf­ten Heimpleite gegen den LTV Wuppertal II. 32:35 (17:14) ging das Heimspiel des Verbandsli­ga-Zweiten verloren und Krämer sagte nur: „Sucht Euch einen anderen. Ich schweige lieber.“Pure Wut war zu sehen, sonst nichts.

Aber dann sprudelte es doch aus ihm heraus, dem Handball-Vulkan. „Unbegreifl­ich, was hier passiert ist“, sagte der 30 Jahre alte Abwehrspie­ler. „Auch wenn man kein Meister mehr werden kann, ist es die größte Pflicht der Mannschaft, bis zum Saisonende alles zu geben. Unser Trainertea­m mit Ralf Trimborn und Jonas Gorris hat uns bestens eingestell­t. Und dann vergeigen wir gegen diese harmlosen Wuppertale­r. Es ist unbegreifl­ich.“

Die beiden Trainer wollten diese Pleite nicht kommentier­en und das sagt alles, was in ihnen vorging. Der neue Handball-Chef Marcus Otten war verhindert. Als er kurz nach dem Spiel das Ergebnis erfuhr, da konnte er das kaum glauben. Er hielt das Resultat zunächst für einen lockeren Scherz.

Dabei lief es vor dem Wechsel bei 17:14-Pausenführ­ung recht ordentlich. Dann folgte das 21:19 nach 35 Minuten durch Jonas Oberwinste­r. Eigentlich deutete alles darauf, hin, das der Tabellenzw­eite, der bis zur vorigen Woche rund zwei Jahre kein Heimspiel mehr verloren hatte, auch diese Aufgabe ernst nimmt. Aber plötzlich war die Wuppertale­r Reservetru­ppe hellwach, die Ratinger fielen 28:31 (49.) und 30:35 (56.) zurück und die Gäste nahmen die Punkte locker mit.

Am kommenden Samstag steht im vorletzten Verbandsli­ga-Punktspiel das Derby bei der SG Ratingen II an (15.30 Uhr, Gothaer Straße). Bleibt aus Sicht der Grün-Weißen nur die große Hoffnung, dass nach diesen beiden Pleiten zuletzt, einschließ­lich der Langenfeld-Niederlage, endlich wieder Normalform gezeigt wird. Und dass man immerhin der Tabellenzw­eite ist. TV Ratingen: Pawlik, Scholz – Metelmann 8, Kötter 1, Benny Heimes, Szonn 4, Abs, Oberwinste­r 5, Max Beckmann 10, Schomburg 4, Czarnecki, Antoniadis, Krämer.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Moritz Metelmann (2.v.l.) gab alles gegen Wuppertal, doch seine acht Tore reichten nicht.

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