Altstadt profitiert vom Fortuna-Aufstieg
Die Stadt kann sich seit Samstag wieder auf die erste Liga vorbereiten. Die Wirte in der Altstadt freuen sich auf spürbar mehr Gäste – auch wegen späterer Anstoßzeiten. Im Rathaus arbeitet man an einer großen Tribüne für die Aufstiegsfeier.
Düsseldorf spielt im Fußball wieder ganz oben mit – das wird in der Stadt ab jetzt zu spüren sein. In den folgenden Wochen wird immer wieder der Aufstieg gefeiert werden, in der kommenden Saison gastieren dann wieder die größten Namen des deutschen Fußballs in der Stadt. Oberbürgermeister Thomas Geisel, der das entscheidende Spiel am Samstag im „Himmel & Ähd“an der Nordstraße verfolgt hatte, spricht von einem „Freudentag für den Verein, die Mannschaft, die Fans und die ganze Landeshauptstadt Düsseldorf“.
Was erste Liga bedeutet, konnte die Stadt zuletzt in der Saison 2012/ 13 erleben, als die Fortuna für ein Jahr erstklassig war. Die Zuschauerzahl in der Arena stieg damals erheblich, oft war das Stadion mit 46.000 Zuschauern ausverkauft. Der Erstliga-Fußball zieht nicht nur mehr Einheimische an als die Spiele in der zweiten Klasse, er bringt auch mehr Städtebesucher – worüber sich Hotels und Restaurants freuen: Die Industrie- und Handelskammer spricht von größeren Gruppen an Fans und Funktionären und einer zahlungskräftigeren Klientel. Und die städtische Tourismus-Gesellschaft erwartet mehr Andrang auf Pakete aus Eintrittskarte und Hotel, die Städtereisen nach Düsseldorf attraktiv machen sollen.
Dankbar sind auch die Wirte in der Altstadt. Dort hatten sich am Samstag viele Fortuna-Fans getroffen, um das entscheidende Auswärtsspiel im Fernsehen zu verfolgen – und später bis in die Nacht den Erfolg zu feiern. Die Stimmung blieb dabei laut Polizei insgesamt ruhig und friedlich. Die Sprecherin der Altstadtwirte, „Knoten“-Wirtin Isa Fiedler, freut sich nicht nur wegen des aller Voraussicht nach höheren Zuschauerschnitts auf die kommende Saison. Ihre Erfahrung: „Die späteren Spielzeiten führen dazu, dass mehr Menschen hinterher in der Altstadt weiterfeiern.“Denn da in der obersten Spielklasse erst um 15.30 Uhr oder später angepfiffen wird, lässt sich nahtlos ein Altstadtbesuch am Abend anschlie- ßen. Fiedler erinnert sich zudem an überwiegend positive Fan-Erfahrungen mit den Gästen beim Erstliga-Gastspiel vor sechs Jahren. „Die Erstligisten bringen gute Fans mit“, ist ihr Eindruck.
Die laufende Saison und die damit verbundenden Feierlichkeiten gehen derweil noch für einige Wochen weiter. Fortgesetzt wird der Aufstiegstrubel am Sonntag (6. Mai) mit dem bereits ausverkauften letzten Heimspiel der Saison gegen den Tabellendritten Holstein Kiel. Für Fortuna geht es sportlich um nichts – außer der „Radkappe“genannten Trophäe für den Zweitligameister. Daher steht die gemeinsame Aufstiegsfeier mit den Fans im Vordergrund. Ähnlich sieht es genau eine Woche später aus, wenn die FunkelTruppe beim dann vielleicht ebenfalls schon aufgestiegenen 1. FC Nürnberg gastiert. Fortuna hat ihr Gästekarten-Kontingent mit mehr als 4000 Tickets ausgeschöpft, das Nürnberger Stadion ist seit langem ausverkauft.
Erst danach, am Montag, 14. Mai, empfängt Oberbürgermeister Tho- mas Geisel die Aufsteiger offiziell im Rathaus. Dann wird es eine besondere Präsentation vor den Fans geben – auf einem Balkon, der breit genug ist, dass alle Spieler nebeneinander einen Platz finden. Eine Messebaufirma wird dafür im Auftrag der Stadt einen temporären Balkon aufbauen. „Ich glaube, das ist der Bedeutung des Anlasses angemessen“, sagt Geisel. Der Empfang soll zudem erst am späten Nachmittag an diesem Montag stattfinden – damit viele Fans die Gelegenheit zum Kommen haben.