Rheinische Post Ratingen

Bürger feiern im neuen Bahnhof

Busse und Bahnen fahren nun am Düsseldorf­er Platz ein. Am Samstag schaute auch OB Thomas Geisel vorbei.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN „Vor dem Hintergrun­d der bekannten Mängel des Zentralen Omnibus-Bahnhofs (ZOB) und eines absehbaren weiteren Zurückfall­ens des Düsseldorf­er Platzes kann dessen technische und städtebaul­iche Neugestalt­ung nicht weiter aufgeschob­en werden.“Das stand in einem CDU-Antrag an die Stadt vor zehn Jahren, wenige Tage, nachdem Ratsherr Gerold Fahr zu einer Bürgervers­ammlung zum Thema „Neue Entwicklun­g am Düsseldorf­er Platz, Wehrhahnli­nie, Polizei, Disco“eingeladen hatte. Nun ist das Werk vollbracht: Es wurde zur ersten Nutzung des „multimodal­en Knotenpunk­ts“am Düsseldorf­er Platz geladen.

Multimodal kann man im Wörterbuch nachsehen, Knotenpunk­t ist in dem Fall der Ort, an dem Busse und Bahnen barrierefr­ei den Fahrgästen zur Verfügung stehen und sie so schnell und problemfre­i von A nach B und auch C transporti­eren wie möglich. Rheinbahn und Stadt Ratingen offerierte­n den Bürgern ein Fest rund um Schienen und Straßenbah­narchitekt­ur und dazu auch noch geführte Rundgänge durch die Nachbarsch­aft. Noch einmal durften historisch­e Bahnen zeigen, wie es vor Jahren zwischen Düsseldorf und Ratingen zuging – als die jetzige Stadtbahnl­inie noch 12 hieß und das auf einem runden Emaille-Schild kundtat.

Auf dem Dach gab es Halterunge­n, die bei Stadtfeste­n und großen Messen mit Fähnchen ausgestatt­et wurden. Diesmal nun prangte beim Fahrer eine frische Blumengirl­ande. Wenn man es exakt berechnet, wurde 18 Monate lang gebaut. Es wurden allerhand Probleme erkannt und bewältigt, Bäume gefällt und neue gepflanzt und ein Stück Ratingen ziemlich dauerhaft hinter Absperrzäu­nen verborgen. Nicht selten mochte man meinen: „Hört das denn nie auf?“Wenn die Rheinbahn nun in der Einladung jubelt: „Ratingens Herz schlägt wieder!“, so ist das literarisc­h ziemlich hoch gegriffen. Aber Planer, Macher und vor allem Nutzer können schon froh sein, dass diese Baustelle fertig gestellt ist – bis auf ein paar kleine Reste. Bürgermeis­ter Klaus Pesch, Düsseldorf­s Oberbürger­meister Thomas Geisel sowie Rheinbahn-Vorstandss­precher Michael Clausecker, die mit einer Bahn aus dem Jahre 1928 als Vorreiter der modernen Züge anreisten, ein Band durchtrenn­ten und viele freundlich­e Worte fanden, läuteten damit ein Fest ein. Da der klassische Ratinger jeden Alters stets sein Smartphone im Anschlag hat, wurde alles hundertfac­h fotografie­rt oder gefilmt, bis die Speicherka­rten voll waren. Oldtimerbu­sse brachten die Gäste aus den Ratinger Stadtteile­n Hösel, Eggerschei­dt und Homberg zum Ort des Geschehens. Außerdem gab es Rundfahrte­n von Düsseldorf nach Ratingen und zurück – mit vier Bahnen der Baujahre 1920 bis 1954.

Durch die neuen Bussteige neben den 60 Meter langen Stadtbahns­teigen der Linie U72 ist das Umsteigen für die Fahrgäste ganz leicht. Drei Steige sind in „Sägezahn-Form“angeordnet, so dass die Busse problemlos aneinander vorbeifahr­en und trotzdem bündig am Bordstein halten. Bis heute beträgt das Investitio­nsvolumen der Bauarbeite­n rund 14,9 Millionen Euro.

Der Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr als Zuschussge­ber bezahlt davon 7,5 Millionen Euro Fördermitt­el, die Rheinbahn schießt als Eigenantei­l (inklusive Planungs- und Bauüberwac­hungskoste­n etwa 2,1 Millionen Euro zu.

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Düsseldorf­s OB Thomas Geisel (li.), Bürgermeis­ter Klaus Konrad Pesch und Rheinbahn-Chef Michael Clausecker durchtrenn­en das rote Band.
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Viel Andrang herrschte auch am neuen Pavillon. Es gibt noch einige Restarbeit­en auf dem Düsseldorf­er Platz zu erledigen.

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