Plätze frei beim Jugend-Austausch
Das „Erasmus +“-Programm ist eine Chance für Aufenthalte im Ausland.
Eva Nelles ist begeistert. Die 27-jährige Düsseldorferin weiß, dass ihr Leben anders verlaufen wäre, wäre sie nicht vor acht Jahren für einige Zeit in Spanien gewesen. „Dieser Aufenthalt hat mich geprägt. Spanisch ist zu meiner Lieblingssprache geworden. Ich war in Mexiko und mache jetzt meinen Master in interdisziplinären Lateinamerikastudien“, erläutert Nelles, die gerade erst aus Kolumbien zurück ist.
Die gebürtige Düsseldorferin hat für diese Reisen und die damit verbundenen Erfahrungen nicht viel bezahlt. Investiert hat sie aber dennoch einiges, nämlich Arbeitszeit und Einsatz. Nelles war mit mit dem EU-Programm „Erasmus+ Jugend in Aktion“unterwegs und hatte in der Fremde bei ihrem europäischen Freiwilligendienst täglich vier bis sechs Stunden zu tun.
„Viel wichtiger sind aber die Kontakte mit anderen jungen Leuten aus Europa und der ganzen Welt. Wenn mich jetzt mal wieder die Rei- selust packt, habe ich fast überall auf der Welt einen Schlafplatz“, meint Nelles. Auch im ungarischen Veszprem. Da war sie mit Jugendlichen aus Deutschland, Italien, Griechenland, Polen, Litauen, Ungarn und der Türkei zehn Tage lang bei einem Jugendaustausch zum Thema „Kritischer Umgang mit sozialen Medien“zusammen.
„Wir haben viel über Fake News erfahren, wie mit ihnen umgehen, wie sie wahrgenommen werden. Wir haben Schulen und einen Rundfunksender besucht, haben selber ein Video produziert und mit vielen Leuten auf dem Marktplatz gesprochen. Natürlich mit Hilfe der Ungarn in unserer Gruppe und mit Händen und Füßen“, so Nelles lächelnd. „Unsere Gruppe hat zusammen gekocht, gegessen und wir haben einen Tagesausflug nach Budapest gemacht. Jede nationale Gruppe konnte einen Länderabend gestalten, damit alle die jeweilige Kultur aus erster Hand kennenlernen.“Von der guten Kombination von Arbeit, Bildung und Freizeit sind auch Natascha Schmitt (26 Jahre) und Aleksandar Vojic (27) aus Novi Sad in Serbien. Beide haben bereits so einige Länder für kleines Geld gesehen. „Je nachdem was man macht, kann man für 80 bis 130 Euro zwei bis vier Wochen im Ausland verbringen“, meint Schmitt. „Die beste Antwort auf aufkeimenden Nationalismus ist der Austausch zwischen den Menschen.“
Auch jetzt, noch für die Sommerferien 2018, kann man kurzfristig an internationalen JugendaustauschProjekten teilnehmen. Die Themen dabei sind vielfältig. Die EurodeskWebsite (www.rausvonzuhaus.de) bietet viele Informationen zu Zielen und Bewerbung. Darüber hinaus ist ein persönliches Beratungsgespräch im Jugendinformationszentrum der Landeshauptstadt Düsseldorf „zeTT“(Willi-Becker-Allee 10. Tel. 0211 8922033) möglich. Eurodesk ist eine Organisation, die Jugendaufenthalte in 34 Ländern der Welt vermittelt. www.rausvonzuhaus.de