Lampe-Bank wächst und zieht um
Das zur Familie Dr. Oetker gehörende Bankhaus Lampe bezieht im Jahr 2019 eine neue Zentrale an der Schwannstraße. Die Standorte an der Jägerhofstraße werden aufgegeben. Das verwaltete Vermögen wuchs 2017 um eine Milliarde Euro.
Die Jägerhofstraße ist traditionell eine feine Adresse. Wer sein Konto dort im Hause des Bankhaus Lampe hat, nagt sicher nicht am Hungertuch. Die Privatbank hat sich auf vermögende Kunden aus dem Mittelstand konzentriert. Bald zieht das traditionsreiche Haus um. Die Geschäfte laufen prima. Ein Überblick: Wo zieht die Lampe-Bank hin? Das Bankhaus Lampe wird in einen Neubau an der Schwannstraße, unweit des Kennedydamms ziehen. Das Bürogebäude soll im Jahr 2019 fertiggestellt und bezogen werden. Die Bauarbeiten laufen, der Grundstein wurde vor wenigen Wochen gelegt. Insgesamt sollen dort später 400 Bankbeschäftigte arbeiten. Das Gebäude verfügt über eine Bruttogeschäftsfläche von 22.700 Quadratmetern und hat sechs Geschosse. Lampe ist nicht Eigentümer, sondern nur Mieter des neuen Objektes. Was wird aus der alten Zentrale? Inzwischen ist klar, dass alle Düsseldorfer Standorte an der Schwannstraße zusammengezogen werden. Das heißt, dass die Bank die verstreuten Büros an der Jägerhofstraße, der Gartenstraße und der Kaiserstraße im kommenden Jahr aufgeben wird. Nicht entschieden ist, was später mit den Häusern neben dem Finanzministerium werden wird. Gerüchten von verschiedenen Vertretern der Immobilienwirtschaft zufolge könnten aus den heutigen Bürogebäuden hochwertige Wohnungen werden. Das bietet sich auch wegen der Nachbarschaft zum Hofgarten an. Wie laufen die Geschäfte? Entgegen der allgemein schlechten Stimmung bei den Düsseldorfer Banken läuft es bei Lampe gut. „Wir haben im Jahr 2017 bei dem verwalteten Vermögen eine Milliarde Euro Neugeschäft gemacht“, sagt Niederlassungsleiter Arndt Sauer. In der Gesamtbank außerhalb Düsseldorfs liefen die Geschäfte ebenfalls gut. „So konnte die Gesamtsumme des verwalteten Kundenvermögens, ge- nannt ,Assets under Management’, von 19,8 auf 22,4 Milliarden Euro gesteigert werden“, ergänzt der stellvertretende Niederlassungsleiter Michael Bach. Wird die Bank verkauft? Diese Frage ist so alt wie die Beteiligung der Familie Oetker an der Bank. Auch wenn viele in der Branche immer wieder darüber spekulieren. Ein Verkauf der Lampe-Bank steht gerade nicht zur Debatte. Wie grenzt sich die Privatbank von anderen ab? Anders als andere Pri- vatbanken, die sich ausschließlich auf die Vermögensverwaltung konzentriert haben, ist das Bankhaus Lampe auch eine Vollbank. Will heißen: Der Mittelständler, der dort sein Vermögen anlegt, bekommt auch einen Kredit für seine Firma. Allerdings besteht nur die Hälfte der Bilanzsumme aus Krediten, sehr wenig für eine Bank. Warum Düsseldorf statt Frankfurt? In der Region Düsseldorf sitzen viele Kunden der Mittelstandsbank, in Frankfurt hat Lampe lediglich eine kleinere Niederlassung.