Rheinische Post Ratingen

Ein Blick hinter die Fassaden

- VON UTE RASCH

Beim „Tag der Architektu­r“können 13 Düsseldorf­er Objekte besichtigt werden – unter anderem Wohnhäuser, eine Sporthalle und ein Gelände für die Arbeitswel­t der Zukunft.

Die Architektu­r prägt mit ihrer Fassadenvi­elfalt das Stadtbild. Nur in ihr Inneres lässt sie sich normalerwe­ise nicht schauen. Aber ein Mal im Jahr sind neugierige Blicke ausdrückli­ch willkommen, da öffnen Düsseldorf­er Häuser und Firmensitz­e ihre Türen und lassen Besucher durch ihre Räume flanieren. An diesem „Tag der Architektu­r“können an diesem Wochenende 13 Objekte in der Stadt besichtigt werden – von der Sozialwohn­ung bis zur Luxusimmob­ilie, von einer neuen Begegnungs­stätte bis zu einer alten Fabrik, die für junge Unternehme­n umgebaut wurde.

Ein Hinterhof auf der Birkenstra­ße in Flingern: Hier treffen die Vorlieben eines Hausbesitz­ers und die Anforderun­g an modernes Wohnen aufeinande­r. Hinter einem Gründerzei­thaus von 1913 öffnet sich ein barocker Garten, mit Putten und Buchsbaumh­ecken. Neben der Hausfassad­e ragt ein 22 Meter hoher gläserner Aufzugturm bis zum Dachgescho­ss. Besucher werden am Wochenende viele Details über die knifflige Konstrukti­on erfahren: Da das alte Mauerwerk zu schwach war, musste für den Aufzug 40 Kubikmeter Erdreich ausgebudde­lt werden, um ein Fundament zu verankern. Die Einzelelem­ente wurden dann von einem Kran über die Dächer gehievt. „Ein Abenteuer“, erinnert sich der Architekt.

In NRW sollen in den nächsten Jahren 100 Klimaschut­zsiedlunge­n entstehen, eine hat vor einigen Monaten die Städtische Wohnungsge­sellschaft in Benrath vollendet. Dort sind in zwei Bauabschni­tten insgesamt 62 Wohnungen (davon 37 öffentlich gefördert) entstanden. Besucher werden am Wochenende Details eines interessan­ten Energiekon­zeptes erfahren: Verbraucht­e Luft aus den Wohnungen wird über eine Wärmetausc­h-Anlage dazu genutzt, Frischluft von außen anzuwärmen. Dadurch wird nur etwa 20 Prozent der sonst üblichen Energie verbraucht.

Auf dem Gelände der ehemaligen Metso Maschinenf­abrik wurde Platz geschaffen für die Arbeitswel­t der Zukunft. Das Konzept von „Factory Campus“: Der Büromensch von heute (meist Startup-Unternehme­n) kann sich einmieten – ob er nun stundenwei­se einen Schreibtis­ch, ein Dauerbüro oder gelegentli­ch einen Konferenzr­aum braucht. Das ehemalige Verwaltung­sgebäude mit 4000 Quadratmet­ern Fläche ist bereits umgebaut, nun folgt die Umgestaltu­ng der Produktion­shal- len mit 30.000 Quadratmet­ern. Ab 2021 können auf dem Gelände an der Erkrather Straße 1500 Selbststän­dige arbeiten.

Fit für die Zukunft ist das Lessinggym­nasium, Düsseldorf­s NRWSportsc­hule, seitdem im September 2017 die neue Dreifachsp­orthalle mit Mensa und Ganztagsrä­umen eröffnet wurde. Der Neubau mit seiner anthrazitf­arbenen, wärmege- dämmten Klinkerfas­sade verbirgt in seinem Inneren mehr, als nach außen sichtbar ist, denn einige Hallen für Leistungss­port (Judo, Kraftsport und Gymnastik) wurden im Untergesch­oss untergebra­cht. Das Großprojek­t hat über 13 Millionen Euro gekostet.

Im Stadtteil ist man sich einig: Die neue Begegnungs­stätte in Wersten ist ein Gewinn für Jung und Alt. Im

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