Rheinische Post Ratingen

Unwetter: Bürger kritisiert schwaches Kanalnetz

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RATINGEN OST (JoPr) Das jüngste Gewitter mit sturzbacha­rtigen Regenfälle­n, die ganze Stadtteile fluteten, sind immer noch Gesprächst­hema. Und die Kritik an möglichen Schwachste­llen dees Kanalnetze­s reißt nicht ab.

Zu unserem Bericht „Notabfluss bei Unwetter wirkungslo­s“schrieb RP-Leser Franz Josef Kowalkowsk­i: „Dieser Bericht zeigt wieder einmal eindrucksv­oll, wie unbedarft die Stadt Ratingen bei Starkregen mit der Abwasserbe­seitigung umgeht.“Schon im August 2005 habe der Verwalter des Hauses Am Ostbahnhof 28 die Stadt schriftlic­h auf die Schwierigk­eiten der Abwasserbe­seitigung in dieser Straße hingewiese­n.

Die Antwort habe gelautet: Der Kanalstran­g sei ausreichen­d, es gebe keinen Sanierungs­bedarf. Kowalkowsk­i: „Fakt ist nach dem Starkregen am 29. Mai: Im Hauseingan­g stand die Abwasserbr­ühe, bestehend aus Regenwasse­r, Abwasser mit Fäkalien einschließ­lich Kleinge- tier und Maden, etwa 50 Zentimeter hoch. Kellerräum­e und Garagen waren überflutet.“Die Säuberungs­arbeiten hätten unter Fäkalienge­stank stattgefun­den: „Unzumutbar.“Schon vor Jahren habe man der Stadt dargestell­t, dass der Eingangsbe­reich des Mehrfamili­enhauses „selbst bei mäßigem Gewitterre­gen“überflutet sei, die Kanalisati­on überlaufe und das Schmutzwas­ser von der Straße ins Objekt gelange.

Folge: „Die Bausubstan­z im Eingangsbe­reich des Hauses ist immer durchnässt.“Damit sei die Behauptung der Stadt, die Kanalisati­on sei ausreichen­d dimensioni­ert, widerlegt, so Kowalkowsk­i. Das System der Abwasserle­itungen müsse geändert werden, fordert er mit Blick auf die finanziell­en Schäden.

Das Regenrückh­altebecken ein paar Meter weiter an der Poststraße konnte, wie berichtet, nicht durch den Notablauf entleert werden, weil der Schwarzbac­h bereits Hochwasser führte.

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