Wie sich Manipulationen erkennen lassen
Laut Polizei ist mittlerweile an jedem dritten Gebrauchtangebot gedreht worden.
(tmn) Tachobetrug ist strafbar, aber auch sehr lukrativ. Und dank günstiger Geräte ist er einfach zu begehen. Wenn die Betrüger gut arbeiten, sei nichts zu erkennen, berichtet die Stiftung Warentest. Laut Schätzungen der Polizei sei mittlerweile jedes dritte Gebrauchtangebot manipuliert, oft sogar um mehr als 100.000 Kilometer. Im Schnitt betrage der Mehrgewinn dabei 3000 Euro pro Auto. Hier einige Tipps, die helfen können, sich vor manipulierten Autos zu schützen.
So sollte zum Beispiel das Serviceheft vorliegen. Aber auch hier fälschen die Betrüger. Am besten sind zusätzlich Prüfberichte und Werkstattrechnungen sowie optimalerweise auch die Zettel der vorangegangenen Ölwechsel verfügbar. Denn auf letzteren sind in der Regel die Kilometerstände notiert. Hier kontrollieren die Käufer, ob die Zeit- und Kilometerangaben glaubwürdig sind. Der aktuelle Ölwechselzettel hängt meist im Motorraum. Ist der dort angegebene Stand des letzten Wechsels höher als der aktuelle Tacho- stand, ist der Betrug offensichtlich.
Extrem günstige Angebote sollten generell skeptisch machen. Denn im Internet kann sich eigentlich jeder Verkäufer über das realistische Preisgefüge informieren. Zudem sollten die Käufer darauf bestehen, dass der Verkäufer den Kilometerstand verbindlich im Vertrag festschreibt. Formulierungen wie „soweit bekannt“, „laut Vorbesitzer“und „wie abgelesen“streicht man besser. Empfohlen wird: „Der Tachostand entspricht der tatsächlichen Laufleistung des gesamten Fahrzeugs“.
Wer ein manipuliertes Auto gekauft hat, kann es unter Umständen zurückgeben oder den Preis mindern. Aber eben nur dann, wenn der Kilometerstand verbindlich im Vertrag vermerkt ist. Laut Rechtsprechung gilt das auch, wenn der Verkäufer vor Zeugen die Echtheit des abgelesenen Kilometerstandes erklärt hat. In solchen Fällen schütze die Vertragsklausel „Gekauft wie gesehen unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung“den Verkäufer nicht.