Großeinsatz gegen Schleuser
Die Polizei durchsuchte 21 Wohnungen in sieben NRW-Städten.
KLEVE (skr) Mit einem Großaufgebot ist die Bundespolizei am frühen Mittwochmorgen in Nordrhein-Westfalen gegen mutmaßliche Schleuser vorgegangen. 350 Einsatzkräfte durchsuchten mehrere Wohnungen im Kreis Kleve, Moers, Duisburg, Viersen, Bottrop und Herne, teilte die Bundespolizei in Kleve mit.
Laut Staatsanwaltschaft Kleve werde gegen einen namentlich bekannten 21-jährigen indischen Staatsangehörigen wegen bandenund gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern und Urkundenfälschung ermittelt. Er konnte laut eines Sprechers der Staatsanwaltschaft in Essen festgenommen werden. Ihm werde vorgeworfen, in einer Vielzahl von Fällen indischen Landsleuten gefälschte griechische Visa besorgt zu haben, um die Einreise in das Schengen-Gebiet zu ermöglichen. Laut des Sprechers habe die Staatsanwaltschaft auch bei ihm den Verdacht, dass er mit gefälschten Papieren nach Deutschland eingereist ist.
Zudem soll der Schleuser gefälschte rumänische Heiratsurkunden organisiert und rumänische Staatsangehörige als angebliche Ehefrauen vermittelt haben. Mit diesen meldeten sich die Inder dann unter Vorlage der gefälschten Dokumente bei deutschen Einwohnermeldeämtern an und erhielten so ein Bleiberecht in Deutschland sowie eine Arbeitserlaubnis. Für seinen Dienst soll der Schleuser zwischen 14.000 und 17.000 Euro von jedem eingereisten Inder verlangt haben. Laut Staatsanwaltschaft hatten in einigen Fällen die Inder zuvor bereits unter falschen Personalien erfolglos in Deutschland Asyl beantragt und waren anschließend untergetaucht.
Am Mittwoch konnten sechs der geschleusten Männer festgenommen werden, sie sollen dem Richter vorgeführt werden, um sie in Abschiebehaft zu nehmen. Sie sollen zeitnah in ihr Heimatland zurückgeschickt werden.