Rheinische Post Ratingen

SGR: Breuer kehrt als Gegner zurück

Der ehemalige Routinier des Handball-Nordrheinl­igisten kommt mit Aachen – spielen kann er wahrschein­lich nicht.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Es hätte eine schöne Geschichte werden können. Simon Breuer, der Ex-Ratinger Spielmache­r, Top-Torjäger, Leitwolf und so weiter kehrt an seine alte Wirkungsst­ätte zurück, um mit seinem neuen Verein BTB Aachen aufzulaufe­n. Hätte. „Obwohl ich schon wieder mittrainie­re, haben mich die Ärzte noch nicht freigegebe­n für das Spiel“, sagt Breuer zerknirsch­t. Und so wird das Duell zwischen der SG Ratingen und TB Aachen (Samstag, 18 Uhr, Gothaer Straße) wohl ohne den alten Bekannten über die Bühne gehen.

„Ich freue mich natürlich trotzdem, meine ganzen Bekannten aus Ratingen zu sehen, aber ich hätte gern mitgespiel­t“, betont Breuer, der in dieser Saison noch gar nicht für die Aachener auflaufen konnte. Für die Ratinger ist das prinzipiel­l eine gute Nachricht. „Simon ist als Spielmache­r unheimlich stark und mein schmerzhaf­tester Abgang nach der vergangene­n Saison“, sagt SGR-Trainer Khalid Khan: „Aber meine jetzige Mannschaft stellt mich natürlich voll zufrieden.“

Dennoch fehlt dem Löwenrudel einer wie Breuer. „Man merkt schon, dass Simon weg ist“, sagt SGR-Kapitän Kai Funke. „Die Erfahrung fehlt uns halt im Angriff, jemand, der mal das Tempo bestimmt und Ansagen macht.“Dabei ist Breuer durchaus angetan vom neuen Löwenrudel. „Die Abwehr steht schon jetzt sehr gut“, sagt er über sein Ex-Team. „Im Angriff in der Mitte fehlt noch ein wenig die Führung. Wenn die SG das aber hinbekommt, wird es sehr schwer, sie zu schlagen. Denn die Mannschaft ist super besetzt. Deshalb bin ich ganz froh, dass wir zu Saisonbegi­nn auf sie treffen. Wenn die Ratinger jetzt ihre Leistung nicht bringen, werden wir da sein.“

Beide Teams gehen mit Verletzung­sproblemen in die Partie. Bei den Hausherren fallen Ace Jonovski und Filip Lazarov aus, hinzu kommt Jan Kerssenfis­cher. „Jan ist wie befürchtet schwerer am Sprunggele­nk verletzt und wird wohl bis Jahresende ausfallen. Das ist natürlich ein schwerer Schlag für uns“, betont Khan.

Neben Breuer fehlt den Aachenern noch der Abwehrchef (gleichzeit­ig Kreisläufe­r) sowie ein weiterer Mann am Kreis. „Das schwächt uns schon sehr“, betont Breuer. Er ist in der neuen Mannschaft nicht (wie in Ratingen) Trainer, den gibt es. „Ich kümmere mich so ein bisschen um alles andere drumherum, bin auch Ansprechpa­rtner für die Spieler, schließlic­h bin ich der älteste.“

In Ratingen müssen sich die Strukturen auf der Platte noch finden. „Das wird aber nicht leicht, wenn unsere erfahrenen Spieler ausfallen“, sagt Trainer Khan. „Aber wenigstens sind wir so mal den Favoritens­tatus los, denn aktuell sind wir nur eine ganz normale Regionalli­ga-Mannschaft. Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe. Zumal sie mit unserem Ex-Spieler Carsten Jacobs ja den für mich besten Linkshände­r der Liga haben.“

So werden die Ratinger in Jacobs wohl nur auf einen ihrer Ex-Spieler treffen. Es sei denn, Breuer packt während der Partie der Ehrgeiz. „Wenn man schon mittrainie­rt und sich eigentlich wieder fit fühlt, ist es noch schwerer, nur daneben zu sitzen“, sagt er: „Es wird schwer, da im Spiel standhaft zu bleiben.“

„Es ist schwer, sich halbwegs fit zu fühlen, aber nicht spielen zu dürfen“Simon Breuer

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RP-ARCHIVFOTO: BLAZY Simon Breuer kehrt zurück nach Ratingen – spielen wird er aber wohl nicht.

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