Experten finden im Trinkwasser keine Keime mehr
Die jüngsten Untersuchungen haben Entwarnung gegeben. Das Wasser aus Kettwig wird aber zunächst noch weiter chloriert.
RATINGEN In einigen Stadtteilen Ratingens erinnert der leichte Chlorduft aus dem Zahnputzglas derzeit gerne an den Urlaub in südlichen Gefilden. Wie berichtet, wurden in dem aus Kettwig gelieferten Trinkwasser für Breitscheid, Lintorf, Hösel und Eggerscheidt Keime gefunden. Seitdem wird in Kettwig chloriert.
Zwar habe es nach dem ersten Fund keine neuen Befunde gegeben, dennoch werde die Desinfektion zunächst noch fortgesetzt, sagte Frank Schlosser, Marketingchef der Stadtwerke Ratingen (SWR) auf RP-Anfrage. Das sei eine Forderung des Gesundheitsamtes des Kreises Mettmann. Man stehe in ständiger Verbindung, es gebe einen weiteren Gesprächstermin.
Die Quelle der Verkeimung sei immer noch noch nicht gefunden. Wegen des verzweigten Rohrleitungsnetzes und – je nach Abnahmeverhalten – wechselnder Fließrichtungen sei die Spurensuche sehr aufwändig.
Wie berichtet, wurden Keime gefunden, die nicht ins Trinkwasser gehören. Betroffen sind Breitscheid, Hösel, Eggerscheidt und Lintorf.
Die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) hatte einen mikrobiologischen Befund in ihrer Wasserlieferung aus dem Wasserwerk Essen-Kettwig festgestellt. Neben den Wülfrath und Velbert werden auch Breitscheid, Hösel, Eggerscheidt und Lintorf aus diesem Wasserwerk beliefert.
Es handele sich um das Bakterium Pseudomonas, auch gerne verniedlichend als „Pfützenkeim“bezeichnet. Es kommt überall in der Natur vor, beispielsweise in der Erde, in Pflanzen und Tieren. Das Bakterium Pseudomonas aeruginosa ist ein weit verbreiteter Krankheitserreger. Auch über offene Wunden kann er in den Körper gelangen.
In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Mettmann wird nach Angaben der Stadtwerke Ratingen das Trinkwasser im Wasserwerk Essen-Kettwig seit dem positiven Befund gechlort. Die SWR haben 2007 das Netz übernommen, über das die RWW die Stadtteile Hösel, Eggerscheidt und Breitscheid mit Uferfiltrat aus der Ruhr beliefert. Zuvor hatten die SWR das Netz in Lintorf übernommen.
Wasserlieferanten sind verpflichte, Trinkwasseranalysen zu veröffentlichen. Zu finden unter www. stadtwerke-ratingen.de und für die Stadtteile, die vom RWW beliefert werden, unter www.rww.de (jeweils unter „Trinkwasseranalysen“).
Allerdings handelt es sich nach Angaben von Schlosser um „rein chemische Analysen mit Durchschnittswerten“. Würden Keime gefunden, müsse man ohnehin sofort tätig werden.