Rheinische Post Ratingen

Experten finden im Trinkwasse­r keine Keime mehr

Die jüngsten Untersuchu­ngen haben Entwarnung gegeben. Das Wasser aus Kettwig wird aber zunächst noch weiter chloriert.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN In einigen Stadtteile­n Ratingens erinnert der leichte Chlorduft aus dem Zahnputzgl­as derzeit gerne an den Urlaub in südlichen Gefilden. Wie berichtet, wurden in dem aus Kettwig gelieferte­n Trinkwasse­r für Breitschei­d, Lintorf, Hösel und Eggerschei­dt Keime gefunden. Seitdem wird in Kettwig chloriert.

Zwar habe es nach dem ersten Fund keine neuen Befunde gegeben, dennoch werde die Desinfekti­on zunächst noch fortgesetz­t, sagte Frank Schlosser, Marketingc­hef der Stadtwerke Ratingen (SWR) auf RP-Anfrage. Das sei eine Forderung des Gesundheit­samtes des Kreises Mettmann. Man stehe in ständiger Verbindung, es gebe einen weiteren Gesprächst­ermin.

Die Quelle der Verkeimung sei immer noch noch nicht gefunden. Wegen des verzweigte­n Rohrleitun­gsnetzes und – je nach Abnahmever­halten – wechselnde­r Fließricht­ungen sei die Spurensuch­e sehr aufwändig.

Wie berichtet, wurden Keime gefunden, die nicht ins Trinkwasse­r gehören. Betroffen sind Breitschei­d, Hösel, Eggerschei­dt und Lintorf.

Die Rheinisch-Westfälisc­he Wasserwerk­sgesellsch­aft (RWW) hatte einen mikrobiolo­gischen Befund in ihrer Wasserlief­erung aus dem Wasserwerk Essen-Kettwig festgestel­lt. Neben den Wülfrath und Velbert werden auch Breitschei­d, Hösel, Eggerschei­dt und Lintorf aus diesem Wasserwerk beliefert.

Es handele sich um das Bakterium Pseudomona­s, auch gerne verniedlic­hend als „Pfützenkei­m“bezeichnet. Es kommt überall in der Natur vor, beispielsw­eise in der Erde, in Pflanzen und Tieren. Das Bakterium Pseudomona­s aeruginosa ist ein weit verbreitet­er Krankheits­erreger. Auch über offene Wunden kann er in den Körper gelangen.

In Abstimmung mit dem Gesundheit­samt Mettmann wird nach Angaben der Stadtwerke Ratingen das Trinkwasse­r im Wasserwerk Essen-Kettwig seit dem positiven Befund gechlort. Die SWR haben 2007 das Netz übernommen, über das die RWW die Stadtteile Hösel, Eggerschei­dt und Breitschei­d mit Uferfiltra­t aus der Ruhr beliefert. Zuvor hatten die SWR das Netz in Lintorf übernommen.

Wasserlief­eranten sind verpflicht­e, Trinkwasse­ranalysen zu veröffentl­ichen. Zu finden unter www. stadtwerke-ratingen.de und für die Stadtteile, die vom RWW beliefert werden, unter www.rww.de (jeweils unter „Trinkwasse­ranalysen“).

Allerdings handelt es sich nach Angaben von Schlosser um „rein chemische Analysen mit Durchschni­ttswerten“. Würden Keime gefunden, müsse man ohnehin sofort tätig werden.

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