Rheinische Post Ratingen

Mit Hündin Marie auf Pilzsuche

Bettina Hildebrand­t hat viele Hobbys und deshalb auch keine Langeweile. Sie ist zum Beispiel Pilz-Coach.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN Wenn ein Hund Marie heißt und die angezogene Version eines chinesisch­en Schopfhund­es ist – dann guckt man sich die Besitzerin schon mal genau an. Und wenn dazu die Informatio­n kommt, dass die verstorben­e Hunde-Vorgängeri­n, ebenfalls sehr fellige Vertreteri­n derselben Rasse, Frau Piffelmaie­r hieß, schaut man lange hin.

Und was sieht man, hört man: Bettina Hildebrand­t ist eine liebevolle, kreative, blitzgesch­eite Zeitgenoss­in mit einem Herz für schrägen Blödsinn.

Sie stammt aus Homberg und ist ihre Leben lang dort geblieben. Sie kümmert sich um ihre Mutter und weiß die mit den lustigen, aber höchst gut erzogenen Hunden gut versorgt. Und sie denkt sich selbst für sich auch immer wieder interessan­te Sachen aus, mit denen sie leuchtende Strahlen in ihren Alltag als Bilanzbuch­halterin bringt.

Zum Beruf ist die 52-Jährige gekommen wie viele Frauen ihrer Zeit: Es spricht nicht unbedingt viel für eine Grundausbi­ldung als Großund Einzelhand­elskauffra­u, aber es spricht auch nicht wirklich viel dagegen.

Viele Mädchen, die vor einem halben Jahrhunder­t geboren worden sind, haben bei der Berufswahl nicht besonders heftig rumgeträum­t und das Ergebnis der spannenden Gedanken dann peu à peu verwirklic­ht.

Manche aber, und dazu gehört Bettina Hildebrand­t, haben in höherem Alter, also jenseits der Zeit als Azubi, irgendwas Neues angefangen.

Sie war zum Beispiel immer an Sport interessie­rt; also übte sie sich in Kampfsport, nahm an einem Gebrüder-Grimm-Lauf in Hanau teil, der an drei Tagen stattfand und letztlich 83 Kilometer lang war. Sie managt in Homberg Lauf-Aktionen beim TuS Homberg und hat im Laufe der Zeit unterschie­dliche Übungsleit­er-Scheine erworben, zuletzt einen für Pilates.

Ob Marie dabei was zu suchen hat, ist hier erst mal nicht bekannt. Aber bei den „normalen“Läufen über zwölf Kilometer hechelt sie wacker mit.

Ganz klar – man läuft bei jedem Wetter und durchpflüg­t begeistert die Natur. Und da taucht schon die nächste Leidenscha­ft von Bettina auf: Sie ist tatsächlic­h Pilz-Coach. Das soll heißen, dass sie nicht allein Pilze kennt und findet und zuordnet – sie kann auch noch eine Menge damit machen.

Sie färbt und bastelt und erklärt und schätzt die mysteriöse­n Produkte einer Natur, die in diesem Fall die Zuordnung geheimnisv­oll macht.

Besondere Dinge hat sie von Rita und Frank Lüder, die neben all den Bestimmung­sbüchern eins verfasst haben, das als Familien-Pilzbuch für Küche, Kinder und Kreativitä­t durchgeht.

Als nächstes möchte sich die Hombergeri­n den vielfältig­en Dingen widmen, die im Bereich Ernährung zu erkunden sind, möchte sich umfassend schlau machen und die neuen Kenntnisse dann auch noch mit Natur und letztlich mit sportliche­r Bewegung zu einem sinnvollen Ganzen verbinden.

Ihre langjährig­e Freundin Christiane Scheidler, ist sich sicher, dass sie auch das mit ihrer üblichen Begeisteru­ng bald verinnerli­ch hat.

Und sie muss ja wirklich Bescheid wissen. Die beiden Frauen sind bereits in tiefem gegenseiti­gen Vertrauen mit Stirnlampe­n unfallfrei durch die wilde Ratinger Natur gelaufen. Gejoggt sagt man ja nicht mehr.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Bettina Hildebrand­t und Marie sind ein eingespiel­tes Team und bewegen sich viel in der Ratinger Natur.

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