Rheinische Post Ratingen

Böse Überraschu­ng im Verkehrs-Nadelöhr

Kaum saniert, schon ist die über 100 Jahre alte Brücke über die Kalkbahn wieder gesperrt für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Eine gute Nachricht gibt es aus Hofermühle. Wie Straßen.NRW-Sprecher Gregor Hürter gestern auf Anfrage mitteilte, kann die 100 Jahre alte Brücke in Hofermühle ab heute wieder gegenläufi­g genutzt werden. Heißt: Die Baustellen­ampel soll weg. „Sie war auch deswegen notwendig, weil es außer dem Problem an der Brücke noch einen Rohrbruch unter der Straße gegeben hatte“, so Hürter weiter. Das hätten die Stadtwerke zunächst in Ordnung bringen müssen. Damit ist zumindest eine Kuh vom Eis: „Eine neuerliche Ampel-Lösung wäre unzumutbar für die Bürger“, hatte die CDU schon moniert, nachdem vor einer Woche die Nachricht von der neuerliche­n Brückenspe­rrung für Lkw für beträchtli­chen Unmut gesorgt hatte. Kein Wunder. „Wir waren selbst überrascht“, kommentier­t Hürter trocken. „Das kam für uns nach einer neuerliche­n Brückenprü­fung aus heiterem Himmel.“

In der Ratssitzun­g am Mittwoch waren Details auf den Tisch gekommen: . Die Schäden seien wohl im Bogen der Brücke auszumache­n, dies war bei der letzten Sanierung wohl noch nicht so gewesen und auch nicht absehbar.

So sieht der Zeitplan jetzt bei Straßen.NRW aus: Ein Statiker wird nach Hürters Angaben in drei bis vier Wochen die neuen Pläne einreichen. Ein möglichst verkürztes Vergabever­fahren soll sich anschließe­n. Noch in diesem Jahr soll die neue Brücken-Verstärkun­g fertig sein. „Da gibt es wetterbedi­ngt natürlich immer Unwägbarke­iten“, schränkt der Sprecher ein. Nicht gedacht sei jedenfalls an ein Provisoriu­m an gleicher Stelle. Die Arbeiten werden einen sechsstell­igen Betrag kosten, präziser sei das derzeit noch nicht zu beziffern. Die Ursachenfo­rschung läuft noch.

Parallel dazu hat man Neubauplän­e für eine Brücke in Hofermühle nicht zu den Akten gelegt. „Das wird aktuell, sobald das zweite Teilstück der A44 fertig ist, vorher nicht.“, so Hürter. Sein Fazit: „Keine schöne Situation.“

Einen „Problemfal­l“nennt Polizeispr­echerin Claudia Partha das Nadelöhr in Hofermühle. Gezielt verstärkte Kontrollen dort werde es aber nicht geben.

Die CDU stellt das Thema Hofermühle noch in einen erweiterte­n Zusammenha­ng. So wird zur Verkeehrsa­usschuss-Sitzung am 6. November ein Vertreter der Firma Deges eingeladen. Hintergrun­d, laut Propach: „Aus unserer Wahrnehmun­g wird an der Baustelle nicht mit Hochdruck gearbeitet, die Frage ist auch, ob die Fragen der Entwässeru­ng und der Anlieferun­g der Brückentei­le inzwischen geklärt ist. Die Verwaltung hatte zugesagt, sich mit der Deges in Verbindung zu setzen und einen Vertreter zur Verkehrsau­sschusssit­zung einzuladen. Dort soll dann auch nochmal über die Brücke gesprochen werden. Die Achse muss für Lkw wieder befahrbar werden. Das ist auch wichtig für die Heiligenha­user Unternehme­n.“

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RP-FOTO. ACHIM BLAZY An der Ratinger Straße in Hofermühle staut sich der Verkehr wegen der erneut maroden Brücke über die Kalkbahn.

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