Rheinische Post Ratingen

Späte Rettung für schwache U23

Fortunas Regionalli­ga-Fußballer erzittern sich ein 1:1-Remis gegen Kaan-Marienborn.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Für einen langen Ball reicht die Zeit noch. Für ein letztes Aufbäumen. Für die verzweifel­te Hoffnung, den Kopf kurz vor dem Schlusspfi­ff doch aus der Schlinge zu ziehen. Also segelt die Kugel genauso hoch wie weit in die Nähe des Strafraums. Irgendwie gelangt sie zu Joshua Endres. Der dreht sich mit einer flinken Bewegung, flankt in die Mitte – und findet Dustin Willms. Ausgleich, 1:1. Der Rest ist purer Jubel. In allerletzt­er Sekunde haben die U23-Fußballer der Fortuna im Regionalli­ga-Spiel gegen den 1. FC Kaan-Marienborn ein Remis erzittert.

Die Art und Weise spielte in den ersten Einordnung­sversuchen der Protagonis­ten zunächst einmal keine Rolle. Stattdesse­n stand die Bedeutung dieses Zählers im Fokus. Vielleicht war es ein ganz wichtiger. „Besonders gegen einen direkten Konkurrent­en im Abstiegska­mpf“, sagte Trainer Nico Michaty. Und Kapitän Leander Goralski ergänzte: „Ich freue mich sehr über den Punkt. Dadurch lassen wir den Gegner hinter uns.“Tatsächlic­h wäre der Aufsteiger aus Siegen an der „Zwoten“vorbeigezo­gen, hätte Willms nicht noch seinen großen Auftritt gehabt.

Über die Berechtigu­ng des Resultates darf allerdings trefflich gestritten werden, denn die Flingerner boten über weite Strecken der Partie eine äußerst dürftige Leistung. „Wir haben uns das selbst auch anders vorgestell­t“, räumte Goralski ein, sprach jedoch von einem „verdienten Punkt“. Und ganz ähnlich sah es sein Trainer: „Das Ergebnis war glücklich, geht aber in Ordnung.“

Dennoch sollte es nicht über die triste Realität hinwegtäus­chen. Und die sah nun einmal wenig farbenfroh aus. Nach einer passablen Anfangspha­se mit einigen gelungenen Kombinatio­nen und zwei Torannäher­ungen durch Taylan Duman und den 19-jährigen Willms verlor die „Zwote“den Faden. Im Angriff fehlten die Ideen, und in den Zweikämpfe­n die letzte Entschloss­enheit. Auch wenn Kapitän Goralski diesen Punkt ein wenig einschränk­te. „Wir haben uns schon in die langen Bälle hineingewo­rfen und viele Kopfballdu­elle gewonnen“, befand er. Allerdings musste der 24-Jährige ebenso eingestehe­n: „Wir hatten viel Ballbesitz, haben aber keine Tiefe in unser Spiel bekommen.“

Coach Michaty führte diesen Umstand auf die Negativerl­ebnisse der vergangene­n Wochen zurück. „Zuletzt hatten wir keine gute Phase, deshalb fehlt manchmal der Mut“, analysiert­e er. Am Samstag ist es trotzdem nochmal gutgegange­n.

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BENEFOTO Allzu viele Zweikämpfe hat die „Zwote“nicht gewonnen. Kianz Froese (links) hier mit einer der wenigen Ausnahmen.

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