1:3 – beim SC West gesellt sich Pech zur Unsicherheit
Die Diagnose ist ziemlich eindeutig: Es liegt an der Unsicherheit. Die bereitet dem Fußball-Oberligisten SC West derzeit massive Probleme. Das Selbstverständnis ist den Oberkasselern aufgrund der aktuellen Formkrise abhanden gekommen. Die symptomatischen Anzeichen gab es nun auch bei der 1:3-Niederlage gegen die SSVg Velbert zu sehen, obwohl der SCW ein ordentliches Spiel abgeliefert hatte.
So sorgten unnötige Rückpässe zum Torwart, Zuspiele ins Niemandsland und der fehlende Mut im Abschluss zunächst für das ein oder andere Kopfschütteln auf der Tribüne. Dennoch standen die Blau-Weißen in ihrem defensiven 5-4-1-System über weite Strecken stabil. Dass allerdings ein langer Ball auf LeroyJacques Mickels das 0:1 einleitete, ärgerte Trainer Julien Schneider ungemein. „In dieser Ausrichtung darf das einfach nicht passieren. Vor allem darf ein Spieler nicht vier andere binden“, urteilte der Coach. Doch Mickels war gedanken- und antrittsschneller als seine Bewacher.
Hellwach präsentierte sich aber auch SCW-Geburtstagskind Marcel Ewertz in der 32. Minute, als er den Ball an der Mittellinie eroberte. Allein vor SSVg-Keeper Philipp Sprenger versagten dem Mittelfeldmann dann aber die Nerven. Damit wurde einmal mehr die fehlende Effizienz offengelegt, die den derzeitigen Unterschied zu den anderen Teams darstellt. Weitere Belegstellen dafür bot der zweite Durchgang. Gleich mit dem ersten Angriff hätten die Hausherren ihren Gegner beinahe überrollt. Zuerst scheiterte Ricardo Ribeiro am Pfosten, dann Andrej Hildenberg an Sprengers rechter Pranke.
Umso mehr wirkte der direkte Gegenzug wie eine schallende Ohrfeige, als Velberts Massimo Mondello seine Kaltschnäuzigkeit unter Beweis stellte und das Ergebnis auf 2:0 erhöhte. Aufgegeben hatte sich West jedoch nicht. Als Abwehrrecke Rico Weiler bei einer Ecke vorrückte, lag der Ball im Netz (71.) – Anschlusstreffer. Dass aber auch die Velberter jene Standardvarianten beherrschen, demonstrierten sie direkt im Anschluss und trafen zum Endstand. „Wir haben erneut auf Augenhöhe gespielt. Die Lösung wäre es einfach, den Ball öfter im Tor unterzubringen“, resümierte Schneider.
„Wir haben erneut auf Augenhöhe gespielt. Tore wären die Lösung“Julien Schneider
Trainer des SC West