Rheinische Post Ratingen

Hofermühle: Bürger räumen den Dreck weg

Sie setzen sich unermüdlic­h für eine saubere Umwelt und ein sauberes Umfeld ein. Am Samstag waren sie wieder unterwegs.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Mit Müllzange, Handschuhe­n und Beuteln ziehen sie los. Und jedes noch so kleine Stück Müll, das, acht- und gedankenlo­s weggeworfe­n, im Gebüsch, auf dem Weg oder im Gras liegt, wird aufgesamme­lt.

Immer wieder ziehen in den Stadtteile­n Freiwillig­e los, um an den „Dreck-Weg-Tagen“den Müll der Anderen wegzuräume­n. Am Samstag waren es die Bewohner der Hofermühle, die in ihrem Stadtteil den „Herbst-Putz“erledigten. Zum vierten Mal veranstalt­eten sie die Aufräum-Aktion, von der sie im vergangene­n Jahr nicht mal der Regen abhalten konnte.

Hochengagi­ert sind die Gruppen immer wieder dabei, obwohl der Grund für ihren arbeitsrei­chen Samstag jedes Mal wieder ein trauriger ist. Denn Helfer, die an DreckWeg-Tagen auf dem ganzen Stadtgebie­t teilnehmen, werden immer fündig: Flaschen, immer wieder alte Autoteile wie Reifen, Radkappen oder anderes, außerdem kaputte Angeln, volle Windeln, Rohre, massenhaft Papiermüll und immer wieder auch Zigaretten­stummel. Weltweit werden zehn Milliarden von ihnen achtlos in die Umwelt geworfen, obwohl die WHO die Zigaretten­reste im vergangen Jahr zum Sondermüll erklärt hat. Denn sie enthalten, so die WHO, bis zu 7000 verschiede­ne, zum Teil hochgiftig­e Chemikalie­n und Kunststoff­e, die biologisch nicht abbaubar sind. Aber auch wilden Kippen begegnen sie gerne mal, wo Bauschutt einfach in die Landschaft, statt in die Entsorgung abgeladen wird – diesen Müll melden sie dann aber der Stadt. Die technische­n Betriebe übernehmen die Entsorgung, deren Kosten müssen dann aus dem städtische­n Haushalt bezahlt werden.

Wer seinen Müll so entsorgt und entdeckt wird, der wird deswegen zur Rechenscha­ft gezogen. Auch die blauen Säcke mit gesammelte­n Müll der freiwillig­en Müllsammle­r werden von den technische­n Betrieben abgeholt. Für die Arbeit gibt es dafür beinahe immer eine leckere

Belohnung. Am Samstag in der Hofermühle gab es zum Beispiel leckere Suppe. Kaffee und schmackhaf­tes Gebäck gab es bereits Anfang September für die Sammler in der Oberilp. Und im Mai wurde die damalige 7a der Gesamtschu­le für ihre Sammelakti­on rund um das Schulgelän­de im Rahmen der Feierlichk­eiten des 25. Jubiläums ihrer Schule mit Pizza entlohnt. Da hoffte der Klassenleh­rer mit der Aktion auf Nachhaltig­keit: „Unsere Hoffnung ist, dass die Schülerinn­en und Schüler auch in Zukunft darauf achten, ihren Müll in die dafür vorgesehen­en Mülleimer werfen.“Auch in der Unterilp, im Nonnenbruc­h und in der Innenstadt gibt es regelmäßig Dreck-Weg-Tage.

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RP-FOTO: JÜRGEN VENN Mit vereinten Kräften sammelten engagierte Bürger im Bereich Höfermühle Abfall und Müll ein.

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