Hofermühle: Bürger räumen den Dreck weg
Sie setzen sich unermüdlich für eine saubere Umwelt und ein sauberes Umfeld ein. Am Samstag waren sie wieder unterwegs.
HEILIGENHAUS Mit Müllzange, Handschuhen und Beuteln ziehen sie los. Und jedes noch so kleine Stück Müll, das, acht- und gedankenlos weggeworfen, im Gebüsch, auf dem Weg oder im Gras liegt, wird aufgesammelt.
Immer wieder ziehen in den Stadtteilen Freiwillige los, um an den „Dreck-Weg-Tagen“den Müll der Anderen wegzuräumen. Am Samstag waren es die Bewohner der Hofermühle, die in ihrem Stadtteil den „Herbst-Putz“erledigten. Zum vierten Mal veranstalteten sie die Aufräum-Aktion, von der sie im vergangenen Jahr nicht mal der Regen abhalten konnte.
Hochengagiert sind die Gruppen immer wieder dabei, obwohl der Grund für ihren arbeitsreichen Samstag jedes Mal wieder ein trauriger ist. Denn Helfer, die an DreckWeg-Tagen auf dem ganzen Stadtgebiet teilnehmen, werden immer fündig: Flaschen, immer wieder alte Autoteile wie Reifen, Radkappen oder anderes, außerdem kaputte Angeln, volle Windeln, Rohre, massenhaft Papiermüll und immer wieder auch Zigarettenstummel. Weltweit werden zehn Milliarden von ihnen achtlos in die Umwelt geworfen, obwohl die WHO die Zigarettenreste im vergangen Jahr zum Sondermüll erklärt hat. Denn sie enthalten, so die WHO, bis zu 7000 verschiedene, zum Teil hochgiftige Chemikalien und Kunststoffe, die biologisch nicht abbaubar sind. Aber auch wilden Kippen begegnen sie gerne mal, wo Bauschutt einfach in die Landschaft, statt in die Entsorgung abgeladen wird – diesen Müll melden sie dann aber der Stadt. Die technischen Betriebe übernehmen die Entsorgung, deren Kosten müssen dann aus dem städtischen Haushalt bezahlt werden.
Wer seinen Müll so entsorgt und entdeckt wird, der wird deswegen zur Rechenschaft gezogen. Auch die blauen Säcke mit gesammelten Müll der freiwilligen Müllsammler werden von den technischen Betrieben abgeholt. Für die Arbeit gibt es dafür beinahe immer eine leckere
Belohnung. Am Samstag in der Hofermühle gab es zum Beispiel leckere Suppe. Kaffee und schmackhaftes Gebäck gab es bereits Anfang September für die Sammler in der Oberilp. Und im Mai wurde die damalige 7a der Gesamtschule für ihre Sammelaktion rund um das Schulgelände im Rahmen der Feierlichkeiten des 25. Jubiläums ihrer Schule mit Pizza entlohnt. Da hoffte der Klassenlehrer mit der Aktion auf Nachhaltigkeit: „Unsere Hoffnung ist, dass die Schülerinnen und Schüler auch in Zukunft darauf achten, ihren Müll in die dafür vorgesehenen Mülleimer werfen.“Auch in der Unterilp, im Nonnenbruch und in der Innenstadt gibt es regelmäßig Dreck-Weg-Tage.