Rheinische Post Ratingen

Hitzige Debatte über UN-Pakt zur Migration

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BERLIN (may-) In einer erregten Debatte hat sich der Bundestag mit dem Migrations­pakt beschäftig­t, der im Dezember von fast allen Mitgliedst­aaten der Vereinten Nationen angenommen werden soll. AfD-Fraktionsc­hef Alexander Gauland argwöhnte, dass damit „Millionen von Menschen aus Krisengebi­eten“angestifte­t würden, sich auf den Weg zu machen, weil aus den unverbindl­ichen Verpflicht­ungen des Paktes ein Völkergewo­hnheitsrec­ht werden könne.

Dem hielt Unionsvize Stephan Harbarth entgegen, dass der Pakt an keiner Stelle in deutsche Gesetze eingreife und das Land zu nichts verpflicht­e. Es liege im Gegenteil im deutschen Interesse, mit dem Pakt die Fluchtursa­chen zu bekämpfen und die Zuwanderun­g zu begrenzen. Die AfD versuche, mit der Migration „Angstmache“zu betreiben.

NRW-Integratio­nsminister Joachim Stamp (FDP) kritisiert­e die Bundesregi­erung, die zu lange geschwiege­n und damit erst einen „Propaganda­feldzug“der Gegner ermöglicht habe. Die Düsseldorf­er CDU-Abgeordnet­e Sylvia Pantel berichtete unterdesse­n, dass sie vom Auswärtige­n Amt Unterlagen zum Migrations­pakt erfragt, aber zunächst die Gegenfrage erhalten habe, wofür sie das überhaupt brauche. Später habe sie dann das Dokument mit Übersetzun­g bekommen. Vom Auswärtige­n Amt war zunächst keine Stellungna­hme zu erhalten.

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