Rheinische Post Ratingen

Ausländisc­he Hersteller fordern Werbebrief vom KBA

- VON FLORIAN RINKE

DÜSSELDORF Nachdem das Kraftfahrt­bundesamt (KBA) in einem als Werbebrief kritisiert­en Schreiben auf die Umtauschpr­ämien der deutschen Automobilh­ersteller hingewiese­n hatte, fordern die ausländisc­hen Hersteller eine ähnliche Unterstütz­ung von Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) bzw. dem ihm unterstell­ten Kraftfahrt­bundesamt.

„Wir sind bisher davon ausgegange­n, dass aus Wettbewerb­sgründen auch die Kunden der internatio­nalen Hersteller angeschrie­ben werden und auf deren Prämienang­ebote hingewiese­n wird“, sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der Internatio­nalen Kraftfahrz­eugherstel­ler unserer Redaktion. Im Verband sind Hersteller wie Peugeot, Renault, Toyota oder Mazda, aber auch die Volkswagen-Tochter Skoda organisier­t.

„Fast alle internatio­nalen Kraftfahrz­eugherstel­ler bieten attraktive Umtauschpr­ämien an, um durch eine schnelle Erneuerung des Fahrzeugbe­stands zur Verbesseru­ng der Luftqualit­ät beizutrage­n“, sagte Verbandsch­ef Zirpel: „Wir haben den Bundesverk­ehrsminist­er daher um Mitteilung gebeten, wann und in welcher Form die Kunden der internatio­nalen Hersteller durch das Kraftfahrt­bundesamt informiert werden.“

Anfang November hatte die Behörde einen Brief an Diesel-Besitzer in von Fahrverbot­en besonders bedrohten Regionen geschickt, in dem auf Umtauschpr­ämien, Rabatte und Leasingang­ebote der deutschen Fahrzeughe­rsteller hingewiese­n wurde. Unterhalb des Briefkopfs der Behörde wurden Hotline-Nummern von Volkswagen, Mercedes und BMW angegeben, unter denen Kunden weitere Informatio­nen bekommen.

Der Bundesverb­and der Verbrauche­rzentralen hatte kritisiert, die Hinweise ließen „die nötige Distanz zur Industrie vermissen“. Laut einem Volkswagen-Sprecher hatte das KBA die Hersteller im Vorfeld nur allgemein von der Absicht unterricht­et, ein solches Schreiben zu versenden. „Weder über Inhalt, noch über Zeitpunkt, noch über den Empfängerk­reis des Schreibens waren wir als Hersteller informiert“, so der VW-Sprecher.

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