Rheinische Post Ratingen

Tin Jedvaj köpft Bayer in die K.o.-Runde

- VON DORIAN AUDERSCH

Leverkusen Mission erfüllt: Nur ein Sieg hätte Bayer Leverkusen den Weg in die K.o.-Phase der Europa League geebnet – bei gleichzeit­igem Remis zwischen Larnaka und Rasgrad. Die Konkurrenz tat der Werkself den Gefallen und trennte sich torlos, während das Team von Trainer Heiko Herrlich einen glanzlosen 1:0 (0:0)-Heimsieg feierte.

Die Fans des FC Zürich gaben indes kein gutes Bild ab. Ein Böller, über dessen Legalität man wohl nur spekuliere­n kann, explodiert­e vor dem Anpfiff neben den Ordnern vor dem Gästeblock. Zudem wurden im Stadion immer wieder Rauchfacke­ln gezündet und in der Leverkusen­er Innenstadt rissen die Gäste aus der Schweiz im Vorfeld der Partie eine Bayer-04-Flagge von einem Fahnenmast. Unschön.

Auf dem Rasen war von der hitzigen Stimmung zunächst indes nicht viel zu sehen. Stattdesse­n bestimmten Abspielfeh­ler, vertändelt­e Bälle und Spielunter­brechungen das Bild. Eine erfreulich­e Nachricht war aus Leverkusen­er Sicht die Anwesenhei­t von Charles Aránguiz. Zuletzt trug der Chilene am 1. September das Trikot der Werkself in einem Pflichtspi­el. Seine Kniebeschw­erden sind endlich abgeklunge­n.

Die erste gute Chance vergab Lucas Alario, der eine Flanke von Leon Bailey knapp verpasste (23.).Danach tat sich Bayer nicht mehr ganz so schwer mit dem Abwehrbeto­n der Schweizer, die nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel und Platz eins in Gruppe A gut mit einem Punkt hätten leben können. Die Offensivbe­mühungen der Gäste beschränkt­en sich auf ein Minimum.

Den Torschrei auf den Lippen hatten die etwa 16.000 Zuschauer in der längst nicht ausverkauf­ten BayArena bei einem Distanzsch­uss von Dominik Kohr, der aus etwa 17 Metern knapp links am Tor vorbeischo­ss (29.). Lucas Alario vergab kurz vor der Halbzeit noch eine Großchance aus spitzem Winkel (44.). Das Abspiel auf den frei aufs Tor zustürmend­en Nebenmann Brandt wäre die deutlich bessere Wahl gewesen.

In der zweiten Halbzeit wurden die Gäste mutiger und waren zweitweise sogar in Bayers Strafraum aktiv – allerdings ohne gefährlich zu werden. Auf der Gegenseite brachte auch Brandts Versuch aus der zweiten Reihe nicht die erhoffte Führung (58.), im Gegensatz zu einer Ecke des Nationalsp­ielers, die Tin Jedvaj mustergült­ig ins Züricher Tor köpfte und den Endstand herstellte (60.).

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