Rheinische Post Ratingen

Vikings drohen Anschluss zu verlieren

Der Handball-Zweitligis­t trifft am Wochenende auf die direkte Konkurrenz im Tabellenke­ller: Am Freitag sind die Rimpar Wölfe im Castello zu Gast, zwei Tage später tritt das Schlusslic­ht beim HC Elbflorenz in Dresden an.

- VON DANIEL MERTENS

Wohin führt der Weg des HC Rhein Vikings? Der Handball-Zweitligis­t liebäugelt mittelfris­tig mit einem Aufstieg in die Bundesliga, aktuell droht jedoch der Sturz zurück in die Drittklass­igkeit. Die Vikings stehen mit nur drei Punkten nach elf Spielen am Tabellenen­de, das rettende Ufer ist derzeit schon sechs Zähler entfernt. Mit dem GAU eines Abstiegs und dessen möglichen Konsequenz­en befasse man sich aktuell aber noch nicht, betont Stefan Hölzel, Leiter des Bereichs Marketing und Public Relations: „Damit starten wir im März oder April, wenn es dann immer noch aktuell ist.“Bis dahin hoffen die Verantwort­lichen aber darauf, dass der sportliche Knoten bei der Mannschaft endlich platzt. Der letzte – und bisher einzige – Saisonsieg liegt bereits knapp zwei Monate zurück: Mitte September gelang ein 27:25-Erfolg gegen den HSV.

Zwei Spiele später trennten sich die Vikings von ihrem damaligen Trainer Ceven Klatt. Die erhoffte Trendwende blieb jedoch bislang aus. Von der Philosophi­e Bohrmanns sei man komplett überzeugt. Der 50-Jährige wurde zunächst nur als Interimslö­sung vorgestell­t, mittlerwei­le können sich die Vikings-Macher jedoch – auch angesichts mangelnder Alternativ­en auf dem Markt – ein längeres Engagement vorstellen. „Die Mannschaft hat sich sehr für Jörg ausgesproc­hen“, unterstrei­cht Pankofer. Nach dem 17:28-Nackenschl­ag vom Sonntag in Dessau haben die Vikings nun eine große Chance, sich mit zwei Siegen gegen die direkte Konkurrenz im Tabellenki­nder etwas Luft zum Atmen zu verschaffe­n. Am Freitag ab 19 Uhr sind die Rimpar Wölfe im Castello zu Gast, zwei Tage später tritt die Neuss-Düsseldorf­er Handballge­meinschaft beim HC Elbflorenz in Dresden an (17 Uhr). Mit drei bis vier Punkten könnten sich die Vikings im Kampf um den Klassenerh­alt zurückmeld­en. Sollte der Negativlau­f jedoch anhalten, so könnte der Anschluss ans rettende Ufer noch vor dem Advent aus dem Blick geraten.

„Handball ist viel Kopfsache, das ist im Moment wohl das Schwierigs­te“, analysiert Pankofer, „der Glaube an die eigene Stärke fehlt momentan. Dies wird sich durch ein Erfolgserl­ebnis sicherlich ändern, während jede Niederlage weiter am eigenen Selbstvert­rauen nagt.“Aktuell hinterfrag­e sich jeder im Verein, was er besser machen könne, betont Hölzel. Während die Vereinsver­treter Klinken putzen und für mehr Zuschauer bei den Heimspiele­n werben, wird von den Spielern noch mehr Einsatz gefordert: „Die Spieler müssen noch mal fünf bis zehn Prozent draufpacke­n“, fordert Hölzel vor dem richtungsw­eisenden Wochenende und ergänzt: „Die Disziplin ist in der Mannschaft jetzt vorhanden, nur das Spielerisc­he fehlt noch.“Gerüchte, dass nach der Trennung von Ivan Milas Unruhe in der Mannschaft herrsche, dementiert­e Hölzel. Hoffnung ziehen die Vikings aus der langen Winterpaus­e aufgrund der Weltmeiste­rschaft im Januar. „Das wird quasi eine zweite Saisonvorb­ereitung, da wird auch auf dem Handball-Markt viel passieren“, erwartet Hölzel.

Am Wochenende kann Trainer Jörg Bohrmann auf den gesamten Kader zurückgrei­fen. Als Marschrout­e gibt er vor: „Wir müssen aggressive­r und mutiger werden.“Das Vertrauen in seine Schützling­e sei vorhanden: „Die Mannschaft arbeitet hart, bringt die Qualität aber nicht auf die Platte.“Vielleicht gelingt ja am Freitagabe­nd mit der Unterstütz­ung der Zuschauer der ersehnte Befreiungs­schlag. Mitte Oktober fand das erste Vikings-Fantreffen statt, gegen Ferndorf nahmen die Verantwort­lichen eine deutlich bessere Unterstütz­ung wahr. Und so ist die Hoffnung, dass die Zuschauer im Castello das Team gegen die Rimpar Wölfe zum Heimsieg peitschen.

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BENEFOTO Nach der Trennung von Ivan Milas soll es Unruhe in der Mannschaft gegeben haben. Der Verein dementiert.

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