Rheinische Post Ratingen

Digitalisi­erung prägt die Messe Medica

Zu der Medizinmes­se kommen ab Montag erstmals mehr als 5200 Aussteller. Zu sehen gibt es intelligen­te Pillendose­n und Sensoren, die Körperfunk­tionen überwachen. Die Messe wird im Straßenver­kehr zu spüren sein.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Am Montag startet in Düsseldorf die Medizin-Leitmesse Medica, die wichtigste ihrer Branche. Bis zu 130.000 Fachbesuch­er werden bis 15. November in Düsseldorf erwartet. Die Zielgruppe­n sind Krankenkas­sen, Wissenscha­ft, Fachhandel und Krankenhäu­ser. Rund 1000 Diskussion­en, Foren und Vorträge behandeln Gesundheit­sthemen. Unter anderem geht es darum, wie Krankenhäu­ser sich auf Großschade­nsereignis­se mit mehreren Hundert Verletzten vorbereite­n können.

Eine Höchstzahl von Aussteller­n hat sich auf dem Messegelän­de angesagt. 5200 Unternehme­n aus 70 Ländern stellen ihre Produkte und Neuheiten vor. Mit einem Anteil von 80 Prozent sind ausländisc­he Anbieter dabei in der Mehrheit. Alle Hallen sind für diesen Höhepunkt im Messejahr belegt. Wir zeigen eine kleine Vorschau.

Welche Trends werden gezeigt? Die Besucher können sich informiere­n über Neuheiten und Entwicklun­gen für die Behandlung von Patienten in Arztpraxen und Kliniken, aber auch außerhalb davon. Dazu gehören zum Beispiel eine Pillendose zur Überwachun­g der Medikament­eneinnahme oder Sensoren für Windeln, die anzeigen, wenn gewechselt werden sollte. Mit einem Zusatzgerä­t für das Smartphone und einer App kann man seine Augen selbst beobachten. Ein weiterer Trend sei, dass die Produkte kleiner, schneller und einfacher zu handhaben seien. Ein Schmerzpfl­aster von Careware optimiert den Wundheilun­gsprozess. Dynostics stellt eine tragbare Leistungs- und Stoffwechs­elanalyse anhand von Atemgasmes­sungenen vor. Dieses Produkt ist besonders für Sportler interessan­t.

Was zeigen die Zulieferer? Parallel läuft die Zulieferer­messe Compamed 2018 mit fast 800 Aussteller­n aus 40 Nationen. Hier geht es um Sensoren, Chips, Beschichtu­ngstechnol­ogie oder Auftragsfe­rtigung. Medizintec­hnik-Hersteller und Zulieferer arbeiten eng zusammen. „Die digitale Transforma­tion ist das Thema schlechthi­n, das weltweit die Gesundheit­swirtschaf­t prägt“, sagt Medica-Chef Horst Giesen. Wie ein roter Faden ziehe sich das Thema durch die Angebote, so Giesen.

Wer ist bei der Messe zu Gast? Berühmtest­er Gast dürfte sicher Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn sein, der sich gerade bemüht, Angela Merkel im Bundesvors­itz der CDU zu beerben. Er eröffnet die Messe und besucht den parallel in Düsseldorf stattfinde­nden deutschen Krankenhau­stag. Außerdem kommt der Blogger, Buchautor, Journalist und Werbetexte­r Sascha Lobo.

Wie kommt man am besten zur Messe? Die Straßen in Düsseldorf werden noch voller sein als ohnehin, besonders am Morgen und Abend. Die Rheinbahn verstärkt ihr Angebot zum Messegelän­de – von Montag, 12. November, bis Donnerstag, 15. November. Die U78 – die Hauptverbi­ndung zwischen Hauptbahnh­of und Messe – fährt im dichten Takt und mit längeren Zügen. Die Buslinie 722 verbindet den Hauptbahnh­of und das Messe-Congress-Center im 20-Minuten-Takt. Die Buslinie 896 pendelt zwischen Flughafen und Messegelän­de.

Die Eintrittsk­arten sind KombiTicke­ts und gelten für die Hin- und Rückfahrt im gesamten Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (Preisstufe D). Die Messegäste können sie bis 3 Uhr nachts in allen Bussen und Bahnen, auch in S-Bahnen, RB- und RE-Zügen, nutzen. Die KombiTicke­ts gelten nicht in den Zügen des Fernverkeh­rs (dazu gehören zum Beispiel ICE oder IC).

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FOTO: MESSE DÜSSELDORF Interventi­onsnadeln zu platzieren, ist schwierig. Künftig könnten Roboter dies übernehmen.

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