Rheinische Post Ratingen

In Leipzig soll Bayers Aufholjagd beginnen

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Erleichter­ung war am Donnerstag­abend das vorherrsch­ende Gefühl im Lager der Werkself. Der glanzlose 1:0 (0:0)-Heimsieg durch ein Kopfballto­r von Tin Jedvaj gegen den FC Zürich sichert der Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich das Überwinter­n in der Europa League. Die K.o.-Runde ist erreicht und die einzige offene Frage bei zwei verbleiben­den Spieltagen in Gruppe A ist, ob man nun als Erster oder Zweiter in die nächste Runde einzieht.

Die Europa League ist neben dem Pokal der zweite Wettbewerb, in dem bei Bayer 04 alles in bester Ordnung ist. Aber in der Liga sieht es mit nur elf Zählern auf Platz dreizehn weiterhin trist aus. Am Sonntag (15.30 Uhr) bietet sich in Leipzig die Chance, sich „heranzupir­schen“, wie Sportgesch­äftsführer Rudi Völler die Ziele für die restliche Hinrunde definiert. „In der Liga hängen wir ein bisschen hinterher“, sagte Völler nach dem zähen Spiel gegen die Schweizer. „Wir haben nicht nur Leipzig am Sonntag, sondern nach der Länderspie­lpause viele Spiele, mit denen wir wieder weiter nach vorne rücken wollen.“

Auf das Minimalerg­ebnis gegen Zürich bezogen sagte der 58-Jährige: „Es muss nicht immer ein Feuerwerk sein.“Doch genau dafür stand die Werkself in den vergangene­n Wochen. Nach fulminante­n Siegen in Bremen und Gladbach folgte ein 1:4 gegen Hoffenheim – und nun das 1:0 gegen Zürich.

An das letzte Spiel bei den Sachsen denkt man bei Bayer 04 gerne zurück, wie Herrlich betont: „Das ist noch nicht so lange her, und meine Spieler können sich noch daran erinnern, dass man auch in Leipzig ein Spiel gewinnen kann.“Am 9. April dieses Jahres habe seiner Mannschaft auch keiner einen 4:1-Sieg zugetraut. Doch genau so kam es.

Leipzigs Spielanlag­e sei jedenfalls ähnlich wie damals. „Sie stehen sehr hoch, sind unheimlich gut im Umschalten und in der Ballerober­ung. Aber wir haben es damals auch geschafft, uns daraus zu befreien“, betont Herrlich. Er räumt einen gewissen „Nachholbed­arf“in der Liga ein, aber will keine konkreten Ziele für die Zeit bis Weihnachte­n nennen: „Wir müssen und wollen punkten, um den Anschluss zu finden.“

In Leipzig wohl wieder dabei sein werden die zuletzt angeschlag­enen Sven Bender und Karim Bellarabi. Auch der lange verletzte Chilene Charles Aránguiz hat gegen Zürich eine Stunde spielen können und ist wieder eine Option. Zudem werden wohl Kevin Volland und Kai Havertz wieder in die Startelf rücken.

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